Cover
Lange war es her das ich einen BattleTech Roman im Laden gekauft hatte. Das änderte sich, als ich im meinem Stammladen das rechts abgebildete Cover des Romans sah.
Es erinnerte mich sofort an eine Aktion die ich vor rund zehn Jahren auf dem ersten und letzten Drachenei Con gemacht hatte, wo ich in einer Funrunde die Spieler gegen einen Saurier (Godzilla) und Riesenaffen (King Kong) antreten ließ.
Spontan kaufte ich mir also das Buch. Legte es aber zu Hause bei Seite bis ich vor kurzem dazu kam es zu lesen und ich verschlang es, dazu aber mehr weiter unten.
Ersteinmal ein paar grundlegende Informationen:
Autor: Reinhold H. Mai
Erscheinungsjahr: 2011
Serie: Teil 19
ISBN 10: 3868891536 / ISBN-13: 978-3868891539
Timeline: 2835-2839
Rückseitentext:
Im Jahre 2839 herrscht Krieg in der Inneren Sphäre. Der Zweite Nachfolgekrieg hetzt die Großen Häuser der Menschheit nach kurzer Verschnaufpause wieder gegeneinander.
In den Vereinigten Sonnen arbeiten Wissenschaftler eines Geheimprojekts im Auftrag des Ersten Prinzen an der Entwicklung praktisch unverwundbarer Supersoldaten. Ein Erfolg könnte die Kriegsführung im von Menschen besiedelten Weltraum entscheidend verändern und das Kräftegleichgewicht deutlich verschieben.
Als auf der Urzeitwelt Berceuse der Durchbruch gelingt, zeigt sich die Armee der Vereinigten Sonnen noch skeptisch, aber die anderen Großmächte wollen kein Risiko eingehen. Das Lyranische Commonwealth aktiviert die Agenten des Team Albatros, damit sie die Forschungsergebnisse sichern und einen Einsatz der "Basilisken" durch den Feind verhindern.
Bei ihrem Eintreffen auf der Zielwelt ahnen die vier LNC-Agenten nicht, dass Haus Kurita bereits seine DEST-Kommandos gelandet hat und im Innern der Forschungsstation ein Kader ausgebildeter Supersoldaten bereitsteht, jeden Angriff zurückzuschlagen.
Da erscheint ein Marsch quer über einen von gefräßigen Raubsauriern wimmelnden Urzeitkontinent geradezu idyllisch.
Nachdem also jedem jetzt grob klar sein wird worum es geht möchte ich doch zum wesentlichen kommen.
Ich war positiv überrascht, denn ich hatte mir gar nichts versprochen von dem Roman.
Die Kritiken über die letzten sporadisch erschienenden Romane waren weniger als duchwachsend. Hinzu kommt, das mit diesem Buch mit Reinhold Mai zwar der deutsche Übersetzer in Aktion trat, aber ob er einen Roman schreiben kann?
Entsprechend entspannt lass ich das Buch und musste feststellen, ja es hat ein Deutscher geschrieben.
Woran mache ich es fest?
Zum einen wegen einem der Kernthemen: Züchtungsprogram / Genetische Änderungen. Nur jemand mit unserer Sensibilität in den Themen kann so elegant das Thema aufgreifen und sich daran abarbeiten. Wie man es anders machen kann, haben ja die Amis mit den Clans (die Elementare hatte ich beim Lesen immer im Hinterkopf) vorgemacht.
Zum anderen an den "perfekten" Details. Es gibt kaum Sachen die man groß kritisieren kann, wenn es um die Umsetzung des "Fluffs" geht. Da hat natürlich Reinhold aufgrund seiner Erfahrung einen deutlichen Vorteil gegenüber den anderen Schriftstellern.
Einzig die fragwürdige Aktion mit der ersten Kuritamechlanze, warum auch immer die blind in den Dschungel geworfen wird, kann man kritisieren.
Insgesamt machte das Buch einen guten Eindruck.
Die Charaktere werden ausreichend beschrieben und vereinzelt erhalten sie sogar etwas Tiefgang. Das Szenario ist nachvollziehbar erläutert. Die Mechkämpfe wurden kurz aber prägnant dargestellt und auch sonst entspricht vieles dem, was man von einem BattleTech Roman erwarten darf.
Kurz gesagt, der Roman war sehr schnell durchgelesen und ich war froh endlich mal wieder einen besseren Roman gelesen zu haben.
Eine kleine Kritik habe ich dann aber doch noch.
Der Text wirkt in mancher Hinsicht etwas zu glatt (halt wieder deutsch). Zu wenig Ecken und Kanten. Auch die Überraschung fehlte etwas, da die Handlung größtenteils zu vorhersehbar war.
Aber für ein Erstwerk war es ein sauberes Produkt und ich bin gespannt ob Reinhold daran anknüpfen kann.
Edit: Inzwischen weiss ich das Reinhold auch die Albatross-Akte geschrieben hat, also es sich hier um eine Fortsetzung seines Erstwerk handelte.