Söldnerleben I

05.04.2023

Prolog

Für die einen sind es nützliche Werkzeuge für anfallende Drecksarbeit, für die anderen manchmal die letzte Rettung in der Not, die Söldner der Freien Inneren Sphäre. Major Jesar Aran und seine Black Stars sind solche käuflichen Kämpfer. Ihr Schlachtfeld ist jedoch die schwarze Unendlichkeit, in die sie mit ihrem Schiffen vorstoßen um dort ihr blutiges Handwerk zu verrichten.



Vengeance-Klasse Träger ACHILLES, im Orbit um Neros II
Vereinigtes Commonwealth
08 Juni, 3056

Jesar stieß sich ein letztes Mal ab, dann setzte er die Sohlen seiner Magnetstiefeln auf das Brückendeck des Landungsschiffes und wandte sich an Hauptmann Hauptmann Jessica Pat, die neben ihren Pflichten als Waffenoffizierin auch den Posten des EO bekleidete: "Wie sieht es aus Jessica?" "Es könnte schlimmer sein, aber es könnte auch wesentlich besser sein" brummte die Offizierin missmutig und reichte ihrem Kommandanten dann einen Compblock: "Wir haben Schäden an der Außenhülle sowie einige Waffen am rechten Flügel verloren. Und wir haben drei Staffeln verloren." Seufzend nahm Aran den Compblock entgegen und las sich den ganzen Schadensbericht durch.

Im Gegensatz zu vielen anderen Söldnereinheiten hatte Aran, selbst Sohn eines Marineoffiziers, entschieden, dass man sich auf einen eher vernachlässigten Bereich konzentrieren sollte, den Weltraum. Natürlich gab es genug private Sprung- und Landungsschiffe, doch militärische Einheiten benötigten hin und wieder mehr als das "übliche" an Schutz und Unterstützung. Geeignete Leute um sich zu scharen war kein Problem und der Erwerb eines der wenigen Vengeance-Klasse Trägerschiffe hatte die Black Stars dann schließlich auf die Listen der Söldnervertrags- und Prüfungskommission gebracht. Wie erwartete herrschte kein Mangel an Kontrakten, bedachte man den Vorteil, den einem ein solches Schiff brachte, und so hatten sie bald unter Jesars Führung einen aufgebaut.

Schließlich waren sie sogar vom Draconis-Kombinat angeheuert worden, um für einen ihrer Überfälle in die Besatzungszone der Novakatzen die Eskorte zu spielen. Der Auftrag war schwer und die Gegner hart, doch die Black Stars hatten es zurück geschafft, wenn auch unter nicht unerheblichen Verlusten. Achtzehn Luft/Raumjäger ,insgesamt drei Staffeln, hatten sie verloren, inklusive den ursprünglichen Kommandanten des Geschwaders, einem langjährigen Freund des Kommandanten. Seine Stellvertreterin war inzwischen befördert worden und führte den Befehl über die verbliebenden Staffeln, doch das glich den Verlust nicht wirklich aus. Doch sie hatten genug Geld für diesen Auftrag bekommen, um sich vor ihrem nächsten Kontrakt irgendwie wieder herzurichten.

Mit einem erneuten Seufzer und begleitet von einem kurzen Nicken übergab Jesar den Compblock wieder an Pat: „Also schön. Setzen wir uns mit Jenny in Verbindung. Sie und Victor sollten inzwischen ein paar Quellen für Ersatzteile und neue L/R-Jäger aufgetrieben haben und vielleicht haben sie auch ein paar neue Piloten gefunden. Wenn nicht, freuen sie sich sicher über eine Verlängerung ihres Einkaufszettels" "Oh ja, ich bin mir sicher, dass sie sich freuen werden" erwiderte Jessica sarkastisch: "Wenn wir ihnen schon die guten Neuigkeiten überbringen, können wir auch gleich die Anfrage bezüglich neuer Kontrakte dranhängen oder?." "Können wir, nein, müssen wir" stimmte Jesar zu: "Wir sind zu wertvoll, als dass uns jemand nicht nehmen würde und wir brauchen das Geld, um das Schiff mal vollständig überholen zu lassen. Mit anderen Worten, wir brauchen dringend einen neuen Job."



Raumhafen, Neros II
Vereinigtes Commonwealth
08 Juni, 3056

Leutnant Jenny Aran, offizielle Kommunikations- und Flugleitoffizierin der Black Stars und, zu ihrem zeitweiligen Leidwesen, die kleine Schwester des Kommandanten, rutschte auf dem harten Stuhl herum der ihr derzeit als Sitzgelegenheit diente und versuchte, sich damit etwas von den vielen Berichten, Meldungen, Listen und Auszügen abzulenken, die vor ihr auf dem Schreibtisch lagen. Das meiste davon waren Anfragen an bzw. Bestätigungen von Firmen auf dem Planeten und betrafen Ersatzteile, sowie deren Lieferung.
"Hören sie auf, so rumzuzappeln, damit geht es auch nicht schneller" stellte der Mann, der ihr gegenüber saß breit grinsend fest. Victor Gast, seines Zeichens Zivilist, war der Versorgungsoffizier der Söldnereinheit und eigentlich vollständig für die Aufgabe zuständig, für die er sich nun auch die Kommunikationsoffizierin geholt hatte. "Ach halten sie die Klappe" erwiderte Jenny aus tiefster Seele und warf ihm einen wütenden Blick zu: "Warum musste eigentlich ausgerechnet ich mitkommen? Hätten sie nicht jemand anderen finden können, der für sie den Assistenten spielt?" "Doch, sicher hätte ich das" erwiderte Victor und versuchte nicht einmal, das Grinsen zu schmälern: "Aber meine teure Jenny, ich brauchte jemanden, der reden und eine öffentliche Kommunikationsanlage so benutzen kann, dass es für uns sicher ist." "Ich verstehe" erwiderte Jenny und stand dann auf: "Na dann werde ich genau das tun. Während sie weiter mit Zahlen jonglieren, werde ich nämlich jetzt eine Pause von dieser wahnsinnig spannenden Arbeit machen und mich nach Kontrakten umhören." "Viel Vergnügen" rief ihr der Versorgungsoffizier nur nach, als sie das gemietete Büro verließ, dann wandte er sich wieder dem zu, was er am liebsten tat und was seine Kollegin so banal als "jonglieren" bezeichnet hatte.

Nachdem sie das Büro und auch das Gebäude verlassen hatte, in dem es lag, schob Jenny die Hände in die Taschen ihrer alten Uniformjacke und stapfte durch den Schnee zum Söldneramt des Raumhafens.
Da der Planet als halbwegs sicherer Hafen für Söldner galt, hatte sich die Söldnervertrags- und Prüfungskommission dazu entschieden, hier einen ihrer vielen Zweigstellen einzurichten. Primär dienten diese Stellen eigentlich nur dazu, Kunden und Söldner miteinander bekannt zu machen und Söldnern eine Möglichkeit zu bieten, auf ihre Besitztümer bzw. Finanzen Zugriff zu haben. Als sie das Amt betrat, konnte die Offizierin nun gleich erkennen, das ein paar neue Notizen auf dem schwarzen Brett hingen. Doch als sie diese näher unter Augenschein nahm, konnte sie nichts wirklich interessantes entdecken. Neben ein paar Söldnereinheiten, die genau wie die Black Stars nach Leuten suchten, bot nur jemand einen alten Raben an und ein anderer suchte einen billigen Atlas. Seufzend wollte sich Jenny schon zu einem der Computerschalter begeben, um nach Kontrakten zu suchen, als jemand an sie heran trat. "Hallo Miss Aran" wandte sich ein nobel aussehender Herr an die Söldnerin und verbeugte sich leicht. "Hallo und wer sind sie?" wollte sie wissen, woraufhin ihr der Unbekannt ein strahlendes Lächeln präsentierte und dann zu einer der Türen zeigte, hinter der sich die Konferenzräume befanden. "Mein Name tut eigentlich nichts zur Sache, aber nennen sie mich einfach Mr. Steiner" fuhr er nun fort: "Und wenn ich sie um ein kurzes Gespräch bitten dürfte, bin ich mir sicher, dass ich ihnen ein einmaliges Angebot unterbreiten kann." "Mir?" hackte Jenny nach, woraufhin der Fremde noch breiter Lächelte: "Natürlich auch ihnen persönlich, aber eigentlich dachte ich an die Black Stars im allgemeinen. Und natürlich" fügte er mit einem verräterischen Glitzern in den Augen hinzu: "ihres Schiffes."



Vengeance-Klasse Träger ACHILLES, im Orbit um Neros II
Vereinigtes Commonwealth
10 Juni, 3056

"Ruhe, ruhe Leute!" befahl Jesar und dämpfte die Lautstärke im Besprechungsraum noch zusätzlich, in dem er die Arme hob und langsam wieder senkte. Der kleine Besprechungsraum war zum Bersten gefüllt und an allen Wänden und Decken saßen, kauerten oder lehnten die Offiziere der Black Stars.
"Wie einige von euch schon seit ihrer Rückkehr wissen, ist es Jenny gelungen einen Kontrakt für uns an Land zu ziehen" begann Aran dann die Besprechung: "Aber das soll sie ich euch gleich selbst sagen. Zuerst ein paar gute Nachrichten." Der Witz ließ einige der Veteranen lächeln und zeigte Jesar, dass sich seine Crew von ihrer letzten Mission schon etwas erholt hatte: "Victor und meiner lieben Schwester haben ein paar Ersatzteile und leichte Waffen ergattert und sogar zwei Luft/Raumjäger, wenn auch nur zwei alte Zeros. Und wir haben auch gleich ein paar Piloten dazu bekommen, was unsere Verluste etwas ausgleicht. Aber nun wollen wir uns dem Geschäft zuwenden."
Damit trat Jesar zurück und überließ seiner Schwester das Feld, die sich mit einem Nicken bei ihm bedankte und vortrat: "Ein gewisser Mr. Steiner hat uns ein Angebot zu machen. Soweit wir bisher erfahren haben, arbeitete er für einen der zehn größten Konzerne im Vereinigten Commonwealth und der Job den er uns anbietet scheint von der Prüfungskommission abgesegnet zu sein." "Was genau sollen wir denn für den lauteren Herren tun?" wollte Martin Dawn, der Steuermann, wissen. "Wir werden uns wieder etwas mit den Clans prügeln" beantwortete ihm Pat die Frage. Nachdem ihm seine Schwester die Einzelheiten ihrer ungewöhnlichen Begegnung berichtet hatte, hatte Jesar sie ebenfalls eingeweiht. Schließlich stand ihr als EO ein Mitspracherecht bezüglich neuer Kontrakte zu. Genau wie dem Rest der höheren Offiziere, weshalb diese ganze Besprechung überhaupt stattfand.
"Aber keine Sorge, wir werden uns nicht mit den Novakatzen anlegen" fuhr Jenny nun fort: "Diesmal geht es auf die andere Seite, zu den Jadefalken. Das Unternehmen, für das unser Mr. Steiner arbeitet, möchte nämlich gerne etwas Clantechnologie erwerben." "Damit ist vermutlich bergen gemeint, wobei wir wahrscheinlich dafür sorgen sollen, dass es was zum Bergen gibt" brummelte die Chefingenieurin. Die geborene Capellanerin mit Namen Esmeralda Graves galt als Expertin, wenn es darum ging, Dinge zu bergen und wieder zum Laufen zu bringen. "Nicht ganz, dafür haben sie eine andere Söldnereinheit und ihre Privatarmee" erklärte die Offizierin: "Wir sollen nur dafür sorgen, dass sie dort ankommen, wohin sie wollen." "Weis er eigentlich, wie es um uns steht?" wollte Hauptmann Diana Walker, die frisch gebackene Geschwaderführerin, wissen: "Uns fehlt immer noch fast die Hälfte unserer Luft/Raumjäger und unsere Munition ist noch knapper als Luft im All." "Ich weiss, das wir derzeit noch nicht wieder in Bestform sind, aber wir können es uns nicht leisten, auf spätere Kontrakte zu warten" mischte sich nun der Major ein: "Nicht wenn wir unsere Verdienste nicht wieder vollständig auf den Kopf hauen wollen. Und um es uns schmackhaft zu machen, haben uns Mr. Steiners Auftraggeber sogar ein besonderes Angebot gemacht." Als er Jenny zunickte, über nahm seine Schwester wieder: "Er zahlt uns einen Vorschuss. Teilweise in Credit-Noten, teilweise in Munition. Scheinbar ist ihnen unsere Mitarbeit äußerst wichtig, vor allem da sie vermutlich auf genug Wiederstand stoßen werden um unsere ACHILLES zu brauchen. Also einfach gefragt, nehmen wir den Job an oder nicht?"

Die Diskussion war nicht lange und auch nicht besonders heftig. Raumfahrer konnten es sich nicht leisten, zu viel Dampf abzulassen, nicht bei der gefährlichen Umgebung, in der sie arbeiteten. Am Ende hatten sich dann alle entschieden, diesen Auftrag anzunehmen und zu hoffen, dass genug dabei herausspringen würde, um sie eine andere Anstellung finden zu lassen.



Vengeance-Klasse Träger ACHILLES, Nadir-Sprungpunkt des Neros-Systems
Vereinigtes Commonwealth
25 Juni, 3056

Das schlanke Landungsschiff bewegte sich mit einem G in Richtung Sprungpunkt und erzeugte dadurch Schwerkraft auf allen Decks. Jesar saß in der Messe, trank Tee aus einer Vakuumtasse und arbeitete sich durch verschiedene Verträge, Personendaten, Raumkarten und alles, was sonst noch anstand. Als Gast und Graves eintraten und zu seinem Tisch strebten, nahm der Kommandant der Black Stars eine gern gesehene Pause und wandte sich ihnen zu. "Wir haben eine gute und eine schlechte Nachricht" begann die Chefingenieurin und wartete dann auf Arans Reaktion. Der Major seufzte leise und nickte ihr dann zu: "Zuerst die Schlechte und dann bauen sie mich auf." "Die schlechte Nachricht ist," begann Victor an ihrer Stelle und man konnte deutlich sehen, dass der Versorgungsoffizier nicht besonders begeistert war: "dass wir noch immer keine zusätzlichen Nachschubquellen auftun konnten. Und in einer HPG-Nachricht, die man uns vom Planeten hinterher geschickt hat, heißt es, dass wir unser Konto mit der Vorreservierung in der Raumwerft des VC aufgebraucht haben." "Na dann, jetzt ist Aufbauen angesagt" forderte Jesar sie auf. Nun war es Esmeralda, die ihm antwortete: "Auf unseren Vorschuss müssen wir zwar noch warten, aber dank der von Victor organisierten Waffen, konnte ich die ACHILLES wieder voll ausrüsten und sogar etwas wehrhafter machen. Wir verfügen jetzt über je vier leichte Laser in unseren Flanken. Das mag auf den ersten Blick nicht gerade viel sein, aber ...." "Es gibt uns etwas mehr Möglichkeiten" beendete Aran den Satz erfreut: "Ausgezeichnet, wenigstens etwas gutes. Ich bin sicher, damit können wir den einen oder anderen Gegner eine Überraschung bereiten, vielleicht sogar eine schmerzhafte. Also gut, melden sie sich bei ihren Stationen und danke."
Damit entließ Jesar die beiden und widmete sich wieder dem lästigen, aber leider notwendigen Papierkram. Unterdessen machten sich sowohl Victor, als auch Esmeralda auf den Weg zu ihren Arbeitsplätzen. Wobei diese bei der Chefingenieurin der Maschinenraum war und beim Versorgungsoffizier ein kleiner Raum neben der dritten Bucht, in dem er sein Büro eingerichtete hatte.

Als die ACHILLES am Sprungpunkt ankam dockte sie an einem wartenden Sprungschiff an und als dieses dann voll bestückt war, sprangen sie.



Vengeance-Klasse Träger ACHILLES, Zenit-Sprungpunkt des Ailos-Systems
Vereinigtes Commonwealth
04 Juli, 3056

Jesar stand, gehalten von den Magnetsohlen seiner Stiefel, neben dem Kommandosessel auf der Brücke und blickte zum Sichtschirm. Dieser zeigte den freien Weltraum und das Invador-Klasse Sprungschiff HUNTER, an dem sie angedockt hatten und dass auch die anderen Truppen ihrer Auftraggeber transportieren sollte. Mehrere Lanzen Luft/Raumjäger huschten zwischen den Schiffen, den angedockten Landungsschiffen und den neu hinzukommenden Landungsschiffen hin und her und Aran konnte regelrecht hören, wie Pat ärgerlich die Nase rümpfte.
Ja, ihre Auftraggeber schienen sehr auf Vorsicht bedacht zu sein, zumindest sofern es die Abschirmung ihrer kleinen ´Bergungstruppe´ betraf. ´Ich weis zwar nicht genau, was sie sich eigentlich von der Jadefalkenwelt erhoffen, aber es muss verdammt viel Wert sein, um so einen Aufwand zu machen´ dachte Jesar, bevor er von einen leisen Piepen aus seinen Gedanken gerissen wurde. Während er den Blick weiterhin auf den Sichtschirm gerichtete hielt, griff der Major zur Armlehne seines Sessels und drückte einen Knopf: "Hier Major Aran." "Hier ist Jenny Bruderherz" meldete sich kurz darauf seine kleine Schwester und entlockte ihm damit ein schiefes Lächeln: "Ich habe ein paar gute Nachrichten, die hoffentlich deine Laune bessern werden." "Ich hab gute Laune" erwiderte Jesar halbherzig, wurde jedoch von Jenny unterbrochen: "Ja, ich glaube dir aufs Wort. Also, hergehört. Esmeralda sagt, dass die Teile, die uns die BLACK-WIDOW gebracht hat dank der Mithilfe einiger Techniker bereits installiert sind. Damit sind wir wieder voll gepanzert." "Das sind wirklich gute Nachrichten." "Ich bin aber noch nicht fertig" stellte die Kommunikationsoffizierin fest: "Ich hab vorhin ein verschlüsseltes Communique von Mr. Steiners Freunden erhalten. Sie wollen sich mit uns treffen um die letzten Punkten des Einsatzes zu besprechen." "Und wann?" wollte Jesar wissen. "In einer halben Stunde" erklärte seine Schwester: "Ich weis, es ist etwas .. eng. Aber um der guten Beziehungen willen." "Weist du, eigentlich bist du ja für die Kommunikation zuständig, warum machst du das nicht?" schlug Aran vor und erntete dafür nur ein kurzes Auflachen von Jenny: "Weil ich nicht die Kommandantin der Black Stars bin, deshalb."

"Willkommen an Bord" begrüßte Jesar die drei Leute, die in die Messe traten. Die Männer erwiderten den Gruß und gingen dann zu dem Tisch, um sich dort nieder zu lassen. Mit ihnen saßen auch Jenny und Hauptmann Pat dort und bevor die EO ihre Meinung kundtun konnte, ergriff der Kommandant das Wort.
"Also, mir wurde mitgeteilt, dass sie uns sprechen wollten" begann er mit ruhiger Stimme und musterte die drei nacheinander. Es war eindeutig, dass es sich bei ihnen um keine Raumfahrer handelte und Jesar erkannte zufrieden, dass seine Entscheidung, dass Treffen hier in der Messe abzuhalten, nun von Vorteil war. "Es geht um gewisse Teile ihres Kontraktes, die wir gerne modifizieren möchten" begann einer der Männer nun. Die drei Söldner horchten auf, denn dies war nun interessant. "Wie sie ja wissen, geht es uns primär um Bergung. Uns ist natürlich auch klar, dass eine Söldnereinheit wie die ihre, die sich rein auf den Raumkampf spezialisiert hat, keinerlei Verwendung für Battlemechs oder ähnliches Material hätten" fuhr nun der Sprecher fort: "Daher, abgesegnet von der SVPK, möchten wir sie um folgenden Zusatz zu ihrem Kontrakt bitten, nur damit alles seine Ordnung hat. Alle Bergerechte an Material, dass wir auf unserem Zielplaneten finden, geht an uns über. Das gesamte Luft/Raummaterial, dass außerhalb des Planeten erbeutete wird, egal von welcher Einheit, gehört im Gegenzug ihnen." Jesar wollte, wohl genau wie seine EO schon einwenden, doch als er den letzten Satz gehört hatte, schwieg er. Die ACHILLES und ihre Besatzung würde vermutlich niemals näher als in den Orbit des Planeten kommen und lediglich ihre L/R-Jäger in die Atmosphäre schicken, daher sah ein Teil des Kontraktes der Black Stars vor, alles Material, dass sie im Raum eroberten zu behalten. Allerdings galt das bisher nur, für von ihnen selbst erbeutete Güter. Das Angebot, alles behalten zu dürfen, war sehr verlockend, fast schon zu verlockend. Doch sofort war Jesar klar, dass dabei nur eines für ihre Auftraggeber im Mittelpunkt stand. Die beteiligten Söldner durften auf keinen Fall das, was auf dem Planeten existierte, behalten, was immer es auch war.

Nun blickte Aran zu seiner Schwester und sah in ihren Augen, dass sie ebenfalls verstanden hatte. Pat wirkte zwar noch skeptisch, doch als der Major sie anblickte, nickte die erfahrene Offizier nur kurz.
"Also schön" erwiderte Jesar nun zu seinen Gästen: "Wir sind uns einig." "Ausgezeichnet, da wäre noch eine letzte Sache vor dem Sprung" antwortete ihm der Sprecher und nickte dabei einem seiner Begleiter zu: "Mr. Eilerson hier wird sie begleiten. Bevor sie Protestieren, betrachten sie ihn als Verbindungsoffizier, da wir sie ja auch dafür bezahlen, zwei Staffeln unserer eigenen L/R-Jäger zu transportieren und bevor sie fragen. Ja, auch die anderen Einheiten, die wir angeworben haben, werden von einem unserer Mitarbeiter begleitet. Er soll lediglich einen detaillierten Bericht verfassen und dafür achten, dass jeder Aspekt des Kontraktes eingehalten wird. Schließlich wollen wir ja nicht, dass sie zu kurz kommen oder?"

"Das ist doch ein großer Haufen Sch...." begann Pat, kaum ,dass ihre Gäste den Raum verlassen hatten, doch Jesar unterbrach sie mit einer Handbewegung. "Zügeln sie sich, dass bringt nichts. Wir konnten schon nichts mehr dran ändern, als wir uns darauf eingelassen haben. Also sollten wir lieben versuchen, das beste draus zu machen." "Aye, Aye" erwiderte seine EO nur und blickte dann wieder missmutig zur Türe.


Älterer Artikel von mechforce.de. Nicht mehr online.




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Erstversion vom 05.04.2023. Letzte Aktualisierung am 05.04.2023.


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