Heimatsturm

05.04.2023

Sprungschiff Lichthai, im Orbit um Babylon
Pentagonwelten, Clan - Raum
17. Mai 3062



Sterncolonel Kevin Hawker, der Kommandeur der 3. Hai - Legion, einer Eliteeinheit im Touman des Clans Di-amanthai, nickte, als Galaxiscommander Doreen Labow, die Kommandeurin der Galaxis Delta der Diamanthaie das Strategische Zentrum des Kriegsschiffs der Sowjetski Sojus - Klasse Lichthai betrat. Sein Gegenüber, Stern-colonel Simon, ein Elementar, der den 17. Angriffssternhaufen der Diamanthaie befehligte, nickte ebenfalls, dann sah er seinen Rivalen mit einem kalten Grinsen an. Kevin ignorierte ihn und wandte sich stattdessen an ei-nen seiner Berater, Sterncaptain Ingrid Diamanthai, eine Luft/Raumpilotin, die ursprünglich dem Clan Geisterbär angehört hatte, dann aber von den Diamanthaien als Leibeigene gefangen genommen worden war und in ihren Reihen bis in die Position als Kommandeurin eines Trinärsterns der 3. Hai - Legion aufgestiegen war. "Was meinst du, Ingrid? Soll ich ihm das erste Gebot überlassen, frapos?"
Ingrid sah auf ihren Datenblock, dann grinste sie und nickte. "Pos. Wir sollten zunächst reagieren und dann in Aktion treten."
Kevin nickte, dann meinte er, als Galaxiscommander Labow das Bieten um die Ehre, einen Teil des Planeten Babylons, der von den Schneeraben kontrolliert wurde, mit den Worten "Es beginnt." startete, zu ihr. "Galaxis-commander, als Blutnamensträger gebe ich mein Recht, das erste Gebot zu machen, an Sterncolonel Simon wei-ter."
Labow nickte. "Das ist dein Recht, Sterncolonel Kevin Hawker. Sterncolonel Simon, du hast die Ehre, das erste Gebot zu machen."
Simon grinste nicht mehr, sondern wandte sich an seine Berater, die ihn aber beruhigten und ermunterten. Er nickte und ließ unter dem Symbol für die Lichthai drei Elementarsterne, drei Sterne OmniJäger und neun Mech-sterne erscheinen. Auf Kevins Seite erschien ein ähnliches Gebot von fünfzehn Sternen, allerdings waren dies ausschließlich Mechsterne, bis auf einen einzelnen Stern OmniJäger. Simon strich als erstes einen Stern Omni-Jäger. Kevin lächelte leicht, strich die Lichthai und einen Mechstern. Simon strich einen weiteren Stern OmniJä-ger und einen Elementarstern, ausserdem wurde die Lichthai auch von ihm gestrichen. Kevin strich zwei weitere Mechsterne und grinste seinen Gegner dabei frech an. Simon wischte sich den Schwei0 von seinem kahlen Schädel, dann strich einen zweiten Elementarstern und einen Mechstern. Kevin merkte, dass sein Gegenüber langsam aber sicher an seine Grenzen gestoßen war. Er würde höchstens noch den letzten Stern OmniJäger und einen Mechstern streichen, dann war er endgültig am Ende. Er strich vier Mechsterne, ersetzte den letzten Mech-stern aber durch einen Elementarstern. Simon sah ihn schockiert an, dann hob er die Arme. "Galaxiscommander Labow, ich gebe auf. Sterncolonel Kevin Hawker hat das bessere Gebot gemacht."
Kevin trat zu seinem Rivalen und reichte ihm die Hand. "Gut gehandelt und akzeptiert, Sterncolonel Simon."
Galaxiscommander Doreen Labow trat an den Holotank heran. "Sterncolonel Kevin Hawker, du hast dir das Recht, den Angriff auf das Gebiet der Schneeraben auf Babylon auszuführen erboten. Gut gehandelt und akzep-tiert, Krieger. Bereite nun deine Strategie vor, dann wirst du für die Ehre des Clans Diamanthai gegen unsere verhassten Feinde antreten."
Kevin nickte, salutierte und verließ das Strategische Zentrum der Lichthai im Kreis seiner Berater. Sie hatten ei-nen Kampf gegen einen verhassten Feind durchzuführen und dafür brauchten sie die passende Strategie. Gala-xiscommander Doreen Labow trat an Sterncolonel Simon heran. "Sterncolonel Kevin Hawker war schon immer ein sehr gefährlicher Gegner, Sterncolonel Simon. Du brauchst deswegen keine Scham zu empfinden, franeg?"
"Neg, Galaxiscommander. Sterncolonel Hawker ist der beste Krieger der Diamanthaie und es ist für mich immer eine Ehre, gegen ihn zu bieten. Und selbst eine Niederlage gegen ihn ist für mich keine Schande. Er könnte der nächste Khan werden, dessen bin ich mir absolut sicher. Das denkst du auch, Galaxiscommander, frapos?"
"Pos. Ich habe bereits Gerüchte gehört, dass man ihm im Clan - Konklave zum Khan nominieren will. Ich bin mir sicher, Khanin Barbara Sennet oder saKhan Angus Labow werden schon bald zurücktreten, um Kevin Haw-ker ihren Platz zu geben. Und dann können sich die Khane im Großen Konklave auf etwas gefasst machen. Un-ser Clan kann mit Kevin Hawker an der Spitze nur noch stärker werden, frapos?"
"Pos, Galaxiscommander. Pos."



Babylon
Pentagon - Welten, Clan - Raum
20. Mai 3062

Sterncolonel Kevin Hawker grinste, als sich das Bild einer etwas älteren Frau aufbaute, die einen Mechkriegero-verall in den Farben der Schneeraben trug. "Sterncolonel Nova Carroll. Wie schön zu sehen, dass die Schneera-ben Babylon zumindest einem Offizier übergeben haben, gegen den es sich auch zu kämpfen lohnt, frapos?"
Sterncolonel Nova Carroll war ein relativ gutaussehende Frau von Anfang Dreissig, die den 29. Sturmsternhau-fen der Schneeraben befehligte. Kevin hatte bereits früher mit ihr zu tun gehabt und seinen Respekt vor ihr nie verloren. Sie war der einzige Offizier der Schneeraben, den Kevin überhaupt respektierte, denn er hatte sie als harte Gegnerin kennengelernt. Sie nickte ihm zu und ihr Gesicht zeigte denselben Respekt, den er ihr gegenüber erwies. "Sterncolonel Kevin Hawker du bist ein Schmeichler. Aber dasselbe könnte ich von dir sagen. Zumin-dest dürfte dieser Kampf interessant werden. Du wirst mir dein Gebot herüber schicken, frapos?"
"Pos, Nova Carroll. In diesem Augenblick müsste mein Gebot dich erreichen, frapos?"
Nova Carroll wandte sich um und nickte. "Pos, Kevin Hawker. Und es enthält keine echte Überraschung. Ich werde dir in einer Stunde unser Gebot schicken, damit du weißt, womit ich das Gebiet der Schneeraben vor den Diamanthaien verteidige."
Kevin nickte, dann ließ er die Übertragung mit einer Handbewegung beenden. Er wandte sich an seinen Stellver-treter im Sternhaufen, Sterncaptain Virgil Elam. "Also, Virgil Elam, ist unser Sternhaufen bereit, frapos?"
"Pos, Sterncolonel. Sterncaptain Ingrid Diamanthai hat den Befehl über den Stern OmniJäger übernommen. Sterncommander Molan befehligt den Elementarstern. Und deine Strategie ist sehr gut. Allerdings wissen wir nicht, welches Schlachtfeld die Schneeraben auswählen werden, franeg? Wenn sie sich an ihre Standardtaktiken halten, dann werden sie die Schneefelder im Norden bevorzugen, frapos?"
"Pos, Sterncaptain. Aber Sterncolonel Nova Carroll weiß auch, dass wir das wissen und möglicherweise von ihr erwarten. Rüste zwei Sterne ausschließlich mit Energiewaffen aus, aber die anderen Sterne sollen zunächst ihre normale Bewaffnung behalten. Und der Stern OmniJäger soll sich für alle Arten von Angriffen bereitmachen. Wegtreten."
Elam salutierte und verließ die Kommandozentrale. In diesem Moment rief einer der freigeborenen Techs: "Sterncolonel, das solltest du dir vielleicht ansehen."
Kevin wandte sich um und kehrte zum Holotank zurück. Dort bemerkte er eine unbekannte Streitmacht, die sich auf das Gebiet der Schneeraben zu bewegte. Er wandte sich an den Tech. "Ungefähre Stärke dieser Streit-macht?"
"Mit großer Wahrscheinlichkeit zwei Sternhaufen, Sterncolonel. Sie haben sich als der 8. und der 16. Angriffs-sternhaufen der Sternnattern ausgegeben. Sollen wir diese Änderung der Gegebenheiten der Lichthai melden, frapos?"
"Pos. Und sorgt dafür, dass der gesamte Sternhaufen sich bereitmacht. Sie sollen in spätestens einer Stunde fertig sein. Und sorg für eine Verbindung mit Sterncolonel Nova Carroll. Die Verbindung kann sofort aufgebaut wer-den, frapos?"
"Pos, Sterncolonel. Ich öffne nun die Verbindung."
Das Kevin bereits bekannte Bild Sterncolonel Nova Carrolls sah ihn etwas verstört an. "Sterncolonel Kevin Ha-wker, das ist nicht die übliche Art auf unser Gebot zu reagieren, franeg? Wir haben dir unsere Verteidigungsstär-ke noch gar nicht mitgeteilt, frapos?"
"Pos, Nova Carroll. Aber ihr werdet gleich von zwei Sternhaufen der Sternnattern angegriffen, frapos? Oder ha-ben dir das deine Techs noch nicht mitgeteilt, franeg?"
"Neg. Wir wissen über diese beiden Sternhaufen Bescheid. Du hast einen Vorschlag, frapos?"
"Pos. Ich möchte vorschlagen, dass wir uns verbünden und die Sternnattern gemeinsam schlagen, frapos? Die Diamanthaie und die Schneeraben sind zwar verfeindet, aber immerhin sind wir zusammen Bewahrer, frapos? Wir könnten einem Clan der Kreuzritter - Fraktion eine blutige Nase schlagen, frapos? Möglicherweise können wir sogar die beiden Sternhaufen absorbieren, frapos?"
Carroll überlegte kurz, dann antwortete sie. "Pos. Und, wenn du bereit dazu bist, dann übertrage ich dir den Be-fehl über meinen Sternhaufen, frapos? Wir werden uns an deine Strategie halten, die du jetzt bereits schon planst, frapos?"
Kevin lächelte ihr zu. "Pos, Nova Carroll, pos. Ich werde meinen Sternhaufen zu euren Koordinaten bringen. Wenn du bereit bist, dann könnten wir die Strategie, die ich im Kopf habe, gemeinsam beratschlagen, frapos?"
Carroll nickte diesmal sehr schnell. "Pos, Kevin Hawker. Das ist eine gute Idee. Wir erwarten euch hier."
Kevin ließ die Verbindung wieder unterbrechen, dann wandte er sich ab und lief aus der Kommandozentrale. Beim Laufen rief er dem Tech noch zu. "Lass den gesamten Sternhaufen einsatzbereit machen. Wir werden die verdammten Kreuzritter zerschlagen."
Der Tech nickte und wandte sich wieder seinem Computer zu. Kevin lief hinaus und auf seinen OmniMech, ei-nen bei Kämpfen mit den Nebelpardern erbeuteten Kampfdämon. Er hatte den Kampfdämon so ausgerüstet, dass er gleichzeitig auf ein Gaussgeschütz, als auch auf eine PPK zurückgreifen konnte. Ausserdem befand sich noch eine schwere Ultra - Autokanone im rechten Torso. Der linke Torso enthielt ein Raketenabwehrsystem und ei-nen schweren Impulslaser. In den Armen befand sich neben dem Gaussgeschütz und der PPK noch jeweils ein mittelschwer Impulslaser und auf der Schulter war eine mittelschwere LSR - Lafette und eine mittelschwere Blitz - KSR - Lafette angebracht worden. Dieser Kampfdämon war extrem schwer bewaffnet und gepanzert und dennoch schnell genug, um mit einer Nemesis mitzuhalten. Kevin hatte seinen Befehlsstern so aufgebaut, dass sie in ungefähr derselben Stärke präsent waren. Neben seinem Kampfdämon hatte sich eine Nemesis und ein Höllenbote eingefunden. Und die letzten beiden Mechs waren eine Nova, der als Artillerieeinheit konfiguriert worden war, und ein Bluthund, der ebenso als Artillerieeinheit konzipiert war, was ja seiner Hauptfunktion ent-sprach. Kevin kletterte schnell die Sprossen zum Kampfdämon hoch und schwang sich ins Cockpit. Dann zog er seinen Mechkriegeroverall aus und legte den Neurohelm an. Nachdem er alle Verbindungen mit dem Hauptcom-puter des Kampfdämon und der Kühlweste angeschlossen hatte, begann er mit dem Aktivierungsprozess. Der Computer meldete sich kalt und unpersönlich. "Autorisation betätigen."
"Sterncolonel Kevin Hawker, 3. Hai - Legion."
"Autorisation bestätigt. Kenncode angeben."
Normalerweise benutzten die Clanner keine Kennwörter, um den Mech als ihr persönliches Eigentum an-zugeben, aber Kevin hatte diesen Mech direkt nach Erhalt seines Blutnamens als Lösegeld von Khan Ian Hawker erhalten. Das hatte ihn dazu berechtigt, den Mech mit einem Kenncode, das nur ihm alleine bekannt war, an-zugeben. "Das höchste Ziel der Bewahrer ist der Schutz der Inneren Sphäre."
"Kenncode bestätigt. Willkommen an Bord, Sterncolonel Kevin Hawker. Dir wird die vollständige Kontrolle ge-stattet."
Kevin grinste, als er die Kontrollen des OmniMechs ergriff und den Kampfdämon langsam über die Felder von Babylon steuerte. Dann aktivierte er sein TakKom. "BefehlsStern, wie ist euer Status?"
Alle seine Krieger meldeten volle Einsatzbereitschaft und er wechselte den Kanal, um mit Sterncaptain Virgil Elam, der sich mit seinem eigenen Stern nur wenige Kilometer entfernt befand. "Sterncaptain, ist die 3. Hai - Legion einsatzbereit, um gegen die Sternnattern zu kämpfen, frapos?"
"Pos, Sterncolonel. Es ist aber eine ungewöhnliche Taktik, sich mit dem vollen Sternhaufen auf einen Gegner zu stürzen, frapos?"
"Pos, Virgil Elam. Aber bedenke, die Sternnattern greifen mit gleich zwei Sternhaufen an. Und da sowohl wir, als auch die Schneeraben Bewahrer sind und die Sternnattern Kreuzritter, wäre es da richtig, nicht in die Schlacht einzugreifen und einen dabei vollen Sternhaufen einzusetzen, franeg?"
"Neg, Sterncolonel, neg. Ich wollte deine Strategie auch nicht anzweifeln. Ich habe nur darauf hingewiesen."
"Ja, Virgil Elam, das hast du. Aber mach dir keine Sorgen. Es mag zwar sehr unclanmäßig sein, mit dem gesam-ten Sternhaufen anzugreifen, aber wir sind inzwischen ja auch Verteidiger und keine Angreifer mehr. Damit können wir alles einsetzen, was uns zur Verfügung steht. Aber deine Zweifel kommen aus einem anderen Grund, frapos?"
"Pos, Sterncolonel. Ich glaube, dass wir den Schneeraben nicht so stark helfen sollten, wie du es gerade vorhast. Immerhin sind die Schneeraben unsere größten Rivalen, frapos?"
"Lass mich diese Frage mit einer Gegenfrage beantworten, die gleichzeitig eine Antwort ist: Sind sie das wirk-lich, franeg? Sind die Schneeraben unsere größten Feinde?"
"Das franeg in deiner Frage beantwortet diese doch bereits von selbst, frapos? Aber dann wüsste ich gerne von dir, wen du für unseren größten Feind hältst."
"Die Kreuzritter, Virgil Elam. Die Kreuzritter sind der schlimmste Feind, den wir als Bewahrer - Clan haben können, frapos? Und darum werden wir zusammen mit einem Sternhaufen der Schneeraben, dessen Komman-deurin ich als einzige unter den Schneeraben akzeptiere, einen Angriff auf zwei Sternhaufen eines Kreuzritter - Clans durchführen. Dabei habe ich natürlich noch mehr im Sinn, als nur diesen Kampf gegen die Kreuzritter zu gewinnen. Aber das musst du noch nicht wissen. Sorge einfach dafür, dass der Sternhaufen für die Schlacht ein-satzbereit ist, dann werden wir die Sternnattern schlagen, frapos?"
"Pos, Sterncolonel Hawker. Die Kreuzritter haben keine Chance gegen uns."
Den Rest des Weges legten sie schweigend zurück, bis sie das Basislager der Schneeraben erreichten. Sterncolo-nel Nova Carroll erwartete Kevin bereits und winkte ihm vom Boden aus zu. Kevin wies den Sternhaufen an, auf der derzeitigen Position zu bleiben, dann schaltete er den Kampfdämon in den Leerlauf - Modus und öffnete das Cockpit. Er kletterte die Sprossen an seinem Mech herunter und trat zu Carroll, die vor ihm salutieren wollte. Er winkte aber ab. "Nova Carroll, wir sind beide Sterncolonel und darum solltest du nicht vor mir salutieren. Wir gehören doch nicht einmal zum selben Clan."
Nova Carroll lächelte verschmitzt. "Das können wir ändern, Kevin Hawker. Ich biete dir meinen Sternhaufen für einen symbolischen Kampf an. Ein Präventivbatchall um genau zu sein. Wenn du gewinnst, dann kannst du mei-nen Sternhaufen in den Touman des Clans Diamanthai absorbieren und das Gebiet, das ursprünglich den Schnee-raben gehörte den Diamanthaien eingliedern. Wäre das ein Angebot für dich, frapos?"
Kevin grinste. "Pos. Nur frage ich mich, warum du deine Einheit für die Schneeraben aufgeben willst. Es liegt doch mit Sicherheit nicht an meinem guten Aussehen, franeg?"
"Neg, Kevin Hawker, daran liegt es sicherlich nicht. Es sind deine Fähigkeiten als Krieger und Menschenführer, die mich beeindruckt haben. Und dein besonderes Hilfeangebot, dass mir gezeigt hat, dass du mich tatsächlich respektierst. Und darum möchte ich dem Clan Diamanthai beitreten, um unter dem Kommandeur dienen zu kön-nen, der mich respektiert."
Kevin nickte ernst, dann ergriff er ein Glas, das in der Nähe stand und mit Wasser gefüllt war. "Wenn dieses Glas nicht auf dem Boden zerbricht, dann bist du weiterhin ein Mitglied des Clans Schneerabe. Sollte dieses Glas zerbrechen, werde ich dich und deinen Sternhaufen zu Leibeigenen machen und als Krieger in den Clan Di-amanthai aufnehmen."
Er ließ das Glas fallen, dass schellend auf dem Boden zerbrach. Dann zog er eine dünne Schnur hervor und band sie Carroll um das Handgelenk. Er zog sein Messer und zerschnitt die Schnur, dann sagte er. "Vom jetzigen Zeitpunkt an bist du, Sterncolonel Nova Carroll und dein Sternhaufen Mitglied des Clan Diamanthai. Dein Sternhaufen ist im Touman des Clans unter der Bezeichnung 8. Hai - Legion geführt werden. Du wirst unter meinem Kommando stehen, bis dieser Kampf um Babylon beendet ist und die 3. Hai - Legion wieder in die Reihen der Galaxis Delta der Diamanthaie eingereiht wird. Du hast keine Einwände, franeg?"
"Neg, Kevin Hawker. Ich akzeptiere dieses Gebot mit Freuden."
Die Techs hatten dem Präventivbatchall mit Spannung zugehört, dann reagierte der Computer eines Komm-Techs, der sich sofort umwandte. "Sterncolonel Hawker, die Sternnattern verlangen dich zu sprechen. Soll ich das Gespräch durchstellen, frapos?"
"Pos. Ich möchte das Gesicht meines neuen Gegners gerne kennenlernen."
Der Tech nickte und das Bild eines narbengesichtigen Mannes tauchte auf. "Ich bin Sterncolonel Dennis Telinov von den Sternnattern. Schneeraben, hört mein Batchall. Ich werde euch mit zwei Sternhaufen angreifen um das Gen - Material Sterncolonel Nova Carrolls zu erobern. Schneeraben, mit welchen Kräften verteidigt ihr euch?"
Kevin grinste ihn an. "Sterncolonel Dennis Telinov, ich bin Sterncolonel Kevin Hawker von den Diamanthaien. Meine Stellvertreterin Sterncolonel Nova Carroll kennst du wahrscheinlich bereits, frapos? Wir werden das neu gewonnene Gebiet der Diamanthaie mit allem verteidigen, was uns zur Verfügung steht. Das bedeutet, dir stehen zwei Frontklasse - Sternhaufen der Diamanthaie gegenüber. Und du kannst dir sicher sein, dass wir keine grünen Rekruten sind, die gerade in einer Geschko ausgebildet worden sind. Wir sind harte und schwere Kämpfer und werden dies auch beweisen."
Telinov schien überrascht. "Diamanthaie? Nun gut, dann komme ich, um dein Gen - Material zu nehmen, Stern-colonel Kevin Hawker. Wir werden euch zerreißen!"
Die Verbindung wurde abrupt unterbrochen und Kevin wandte sich an Carroll. "Nova Carroll, ich denke, wir sollten unsere Mechs besteigen, frapos?"
Carroll nickte und gemeinsam verließen sie das Kommandozelt, um zu ihren Mechs zu sprinten und die Spros-sen zum Cockpit hochzuklettern.
Kevin stieg die Sprossen seines Mechs hoch und versiegelte das Cockpit. Dann startete er den Kampfdämon aus dem Leerlauf und wendete den OmniMech, so dass die Mitglieder seines Sternhaufens ihm folgen konnten. Dann brachte er den Kampfdämon auf Höchstgeschwindigkeit und schoss über die Felder von Babylon, um den Sternnattern entgegen zu treten.

Nur eine Stunde später befand er sich bereits mitten im Gefecht. Die Sternnattern hatten zwei Frontklasse - Sternhaufen für diesen Kampf geboten und griff nun mit voller Wucht an. Kevin aber wusste, wie er seine Leute am besten einsetzte. Er hatte den Sternhaufen noch auf der Lichthai so umgestellt, dass er, wenn der gesamte Sternhaufen zum Tragen kam, einen Trinärstern Elementare, einen Trinärstern OmniJäger und drei volle Tri-närsterne OmniMechs zur Verfügung hatte. Im Gegensatz zu den meisten Mechkriegern innerhalb der Clans hat-te Kevin eine kombinierte Einheit aus OmniMechs, OmniJägern und Elementaren immer bevorzugt. Und so war es auch jetzt. Seine Elementare waren gerade dabei, zwei einzelne Elementarstrahlen, die zusammen mit drei Strahlen OmniJäger im 16. Angriffssternhaufen der Sternnattern geboten worden waren, zu zerfetzen, während seine OmniJäger den letzten Strahl Sternnattern - OmniJäger gerade eben vom Himmel geholt hatten. Anders als die anderen Strahlen krachten diese beiden Jäger in den 16. Angriffssternhaufen und zerstörten mit ihrer Explo-sion zwei Grauluchse und einen Feuervogel. Kevin grinste, dann feuerte er sein Gaussgeschütz auf einen Kriegs-falke ab, der sich ihm gerade in den Weg stellte. Er hatte eigentlich zu Sterncolonel Dennis Telinov vorstoßen wollen, um ihn in einem Zweikampf um die Zukunft dieser Sternhaufen zu besiegen und den Kampf damit halb zu beenden. Aber dieser Kriegsfalke erwischte ihn mit einem seiner beiden schweren Impulslaser im linken Arm, während der andere vorbeischoss. Auch der schwere Extremreichweiten - Laser und die mittelschwere LB X - Autokanone trafen. Zusammen erwischten ihn alle drei Waffen im gesamten Torso. Der schwere Impulslaser richtete den größten Schaden an und schmolz sich tief in die Panzerung ein, glücklicherweise aber, ohne die in-terne Struktur zu beschädigen. Der schwere Extremreichweiten - Laser zog seine Spur quer über den gesamten Torso und schmolz die Panzerung weg, aber auch dieser Schuss richtete keinen Schaden an. Und die Autokano-ne traf auf den rechten Torso, wo sie die Panzerung wegsprengte und ganze Panzerplatten vom Torso des Kampfdämon abfielen. Aber jetzt schlug Kevin zurück. Er richtete das Fadenkreuz auf den Kriegsfalke und war-tete, bis der Computer ihm eine absolut zuverlässige Zielerfassung lieferte, dann feuerte er seine Waffen ab.
Das Gaussgeschütz feuerte eine basketballgroße Nickeleisenkugel ab, die den linken Arm des überschweren OmniMechs traf und sich dort durch die Panzerung schlug. Aber die Kugel hatte immer noch genügend Bewe-gungsenergie, um auch die Myomerbündel und den Titanstahlknochen zu durchschlagen und auf der hinteren Seite des Kriegsfalke wieder auszutreten. Der linke Arm des Kriegsfalke fiel nutzlos zu Boden und der Omni-Mech musst um sein Gleichgewicht kämpfen. Dann zog die PPK eine Spur der Vernichtung über das rechte Bein des Kriegsfalke. Die Fiberstahlpanzerung schmolz unter der Hitze der PPK und floß zu Boden, während die LSR den Schaden am rechten Bein noch vergrößerten und schwere Breschen in den linken Torso des Kriegsfalke schlugen. Der schwere Impulslaser schoss daneben, ebenso die beiden mittelschweren Impulslaser. Dafür aber trafen die Blitz - KSR ihr Ziel. Die beiden ersten Kurzstreckenraketen vergrößerten die Breschen im linken Tor-so und die beiden anderen Raketen drangen in das Innenleben des OmniMechs vor und beschädigten die Reak-torabschirmung. Kevin schaltete auf Infrarotortung um und musste grinsen. Der Kriegsfalke lief heiß und würde keinen weiteren Schusswechsel mehr überleben. Aber er konnte ihn weitere Panzerung kosten, darum musste er den Kampf jetzt beenden. Der Pilot des Kriegsfalke hob den rechten Arm und wollte seine Waffen auslösen, als Kevin seine PPK abschoß und der Strahl seinen linken Arm und den linken Torso des Kriegsfalken miteinander verbanden. Der Kriegsfalke explodierte durch den zweiten Reaktortreffer und seine Einzelteile verteilten sich über die Landschaft. Kevin sah sich um und bemerkte, dass beide Sternhaufen ihr Feuer kombinierten und so ih-re Ziele schneller ausschalten konnten. Ein Bluthund, der drei Sterne an der rechten Schulter trug schied aus dem Kampf aus, als ein Höhlenwolf und eine Nemesis ihn gemeinsam unter Feuer nahmen. Kevin erkannte in dem Bluthund den Mech des zweiten Sterncolonels der Sternnattern, Sterncolonel Jeremias. Er wandte sich zu Teli-nov um, der in seinem Waldwolf anscheinend nur darauf zu warten schien, dass Kevin ihn angriff. Er erledigte eine Nova, die ihm zu nahe kam, dann hörte Kevin über TakKom eine ihm vertraute Stimme. "Sterncolonel Ke-vin Hawker, lass uns diese Farce beenden. Wir wissen beide, worauf es hinausläuft. Sterncolonel Jeremias wurde bereits von deinen Leuten erledigt. Nur ich bin noch als ein würdiger Gegner auf diesem Schlachtfeld, also komm und hole mich, wenn du es wagst, du stravag Bewahrer."
Kevin lachte grausam. "Du sprichst wie eine Politiker - Freigeburt der Barbaren aus unserer rechtmäßigen Hei-mat, Sterncolonel Dennis Telinov. Aber ich werde kommen und dich besiegen. Du weißt, dass ich deine beiden Sternhaufen absorbieren werde, sobald ich diesen Kampf gewonnen habe, frapos, Sterncolonel Telinov?"
"Pos, Sterncolonel Hawker. Aber du wirst nicht gewinnen. Ich werde deine Einzelteile über die Felder Babylons verstreuen und dich dann an einen Surat verfüttern."
"Passe aber auf, dass du nicht selbst verfüttert wirst, Dennis Telinov. Aber wir sollten mit diesen sinnlosen Re-den aufhören und endlich wie wahre Clanner kämpfen!"
Er brachte seinen Kampfdämon auf Höchstgeschwindigkeit und preschte auf seinen neuen Gegner zu. Die ande-ren Clanner nicht weiter beachtend zog er los und suchte sein Schicksal. Möglicherweise würde dieser Kampf ja alles entscheiden, was er je erträumt hatte. Entweder würde er hier einen großen Sieg davontragen oder ruhm-reich sterben, weil seine Zeit gekommen war. Was auch passieren würde, er hatte die Hoffnung, dass er seinem Clan gut gedient hatte.



Fortsetzung in: Dämonensturm von Schwarzgeist


Älterer Artikel von mechforce.de. Nicht mehr online.




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Erstversion vom 05.04.2023. Letzte Aktualisierung am 05.04.2023.


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