Adrenalin II - Das 1. Kapitel

05.04.2023

Woche Eins
Tharkad City, Tharkad
Mark Donegal, Vereinigtes Commonwealth
19.11.3054

"Nein wirklich. Es freut mich."
Samantha Phillips lächelte John an und nippte an ihrem Cocktail, einem Assassin, dem neuesten Schrei in den Bars von Tharkad.
John beäugte sie misstrauisch: "Ich weiß nicht, ob es mich freut. Aber ich kann mich ja schlecht abseilen. Immerhin haben wir im letzten Semester ´ne Menge zusammen angestellt."
Sam kicherte: "Stimmt. Außerdem passt du einfach zu uns. Und na ja, was da mit dir und Ellen passiert ist, war schon schlimm, aber kein Beinbruch. Ich mein´, du willst dich ja jetzt richtig mit ihr aussöhnen. Hast du ja gerade gesagt."
Er schwieg kurz: "Ja, aber nachrennen werde ich ihr nicht."
"Verlangt ja auch niemand." Sam sah ihn feierlich an.
Stille.
Zumindest soweit das möglich war.
Aus dem angrenzenden Raum dröhnte das Gegröle der Studenten und das Hämmern der Musikboxen.
"Wo ist eigentlich Pedro? Ich hab´ ihn noch nicht gesehen."
"Der liegt mit Grippe im Bett. Nächste Woche müsste er wieder auf den Beinen sein."
"Ich hoffe keine ernste Sache."
"Nein, eben nur etwas mehr als ´ne normale Erkältung. Aber nett von dir, dass du dir Sorgen machst."
Wieder nahm sie einen Schluck aus ihrem Cocktail: "Du, ich glaube, ich hab July vorhin gesehen. Ich geh´ sie mal suchen."
Er lächelte Samantha diplomatisch an und sah sie im Nebenraum verschwinden.
John seufzte kurz, ging zum Ausgang und trat aus der Tür. Eine Wand aus prickelnd kalter Nachtluft traf ihn, raubte ihm beinahe die Luft zum Atmen.
Tharkad war Ende November bereits in tiefsten Winter getaucht und dieser Zustand würde die nächsten Monate so bleiben.
Er war vor einer Woche hier wieder angekommen und hatte sich inzwischen im Ansatz klimatisiert. Obwohl es ihm immer noch schweinekalt vorkam, wie John feststellen musste. Daheim auf Cameron war es natürlich wunderschön gewesen und John hatte die lange Zeit zwischen dem Sommersemester und dem Wintersemester genutzt, um sich daran zu erinnern, wie toll sein Heimatplanet doch war. Allerdings war die Zeit auf Cameron zuende gegangen und schließlich war er wieder in einem Monarch gesessen, der von einem der Raumhäfen seiner Heimat abhob, um ihn und andere Unglückliche nach Tharkad City zu befördern.
Die Kälte hatte ihn empfangen.
Nihongi war so nett gewesen, ihn vom Raumhafen abzuholen und in seine Studentenwohnung zu begleiten, die zu Johns Überraschung immer noch stand. Es hatte dann einige Sachen gegeben, die er noch erledigen musste. Den Kühlschrank füllen, sich beim Hausmeister wieder zurück melden und im gleichen Atemzug erklären, dass man die Heizung ab sofort wieder anschalten könne oder kurz zur Uni zu gehen und dort nach dem Rechten zu sehen.
Diese erste Woche auf Tharkad war schnell zuende gegangen und ohne dass John es herbeigesehnt hätte, war das neue Semester angebrochen.
Nun hatte er seit einem Tag einen neuen Stundenplan, war schon in dem ein oder anderen Seminar gesessen und stand hier.
Inmitten der Semesteranfangsparty.
"Hallo!"
John drehte sich um, sah Nihongi auf sich zukommen. "Sind die Mädels schon drin?"
"Eh ja. Klar. Also Sam und July. Weißt du eigentlich, wo Ellen steckt? Die hab ich noch nicht gesehen."
"Ellen? Vorhin meinte sie noch, dass sie rüber in die Bibliothek wollte. Muss wohl noch was nachsehen für ihre Zwischenprüfung."
"Sie schreibt Zwischenprüfungen?"
Ni grinste: "Ende des Semesters."
John verdrehte kurz seine Augen. "Ich geh´ mal rüber und hol’ sie. In der Teilbibliothek G, nehme ich an?"
Nihongi nickte. "Gut. Ich geh´ dann schon mal rein."

Ellen saß über einem kleinen Buch, das sich als literarisches Vermächtnis der Sekretärin des ehemaligen Garnisonskommandeurs von Liezen entpuppt hatte.
Es ging anscheinend über PyroMechs, zumindest hatte sie dieses Büchlein gefunden, als sie in der Literatursuche der Bibliothek den Begriff ´PyroMech´ eingegeben hatte. Nicht, dass so etwas sie wirklich interessieren würde. Allerdings hatte sie dieses Thema für eine Seminararbeit heute morgen in einem der vielen BattleMech-Seminare bekommen, die man verpflichtend besuchen musste, wollte man einen Abschluss in Neuerer Militärgeschichte.
Sie seufzte, schloss einen Moment die Augen.
Sie war alleine hier im Lesesaal. Alle anderen Studenten waren wohl bei der Anfangsparty. War vielleicht auch klüger als schon in der ersten Semesterwoche Überstunden in der Bibliothek zu schieben.
Die letzten Monate hatte sie sich mit kleineren Jobs über Wasser gehalten und genügend S-Noten verdient, um das Semester über nur mit Halbtagsjobs klarzukommen und sich aufs Lernen konzentrieren zu können.
Manche der Jobs waren ganz nett gewesen, wie ihre letzte Arbeit, bei der sie wieder einmal bei einem städtischen Piratensender als Tech gearbeitet hatte, was vorwiegend darin bestanden hatte, Tasten an und aus zu schalten. Es war ziemlich langweilig gewesen, aber die Betreiber des Radios, drei Freaks, die auf antiken GothicRock standen, hatten Ellen schnell in ihr Herz geschlossen und ihr gutes Geld gezahlt. Sergej hatte das alles weniger amüsant gefunden und nur gemeint, dass sie sich ja eigentlich strafbar machte, wenn sie für einen Piratensender arbeitete. Aber Ellen wäre nicht Ellen gewesen, wenn sie sich da nicht reinreden hätte lassen und solange Sergej weiter in seiner komischen MechSchule war und nur am Wochenende nach Tharkad City kam, konnte er ja nichts dagegen unternehmen.
Sie seufzte wieder, rückte sich ihre Leselampe hin und schlug das Buch auf.



Kapitel Eins
Lovely Home, Liezen
Tamarpakt, Vereinigtes Commonwealth
25.1.3032

"Verdammt, dieses Mal ist er zu weit gegangen!"
"Jetzt haben Sie sich nicht so, Major."
Ezri Katek, der Oberkommandierende der Miliztruppen auf Liezen und selbst Major, sah die beiden anderen Offiziere im Raum gelangweilt an.
"Meine Herren, so kommen wir doch nicht weiter."
"Ganz genau." Murmelte Major Patrick Crowler, der Chef der planetaren Panzer- und Artillerieverbände und sah giftig zu Hauptmann Arnulf Wellerbein: "So geht es nicht weiter. Er gehört in Ihren Kompetenzbereich, Hauptmann. Machen Sie ihm bitte klar, dass so was einfach nicht drin ist!"
Wellerbein verdrehte seine Augen: "Mir sind da auch die Hände gebunden, Major."
"Haben Sie das Kommando über die Mechs dieser Garnison oder nicht??"
Wellerbein schloss seine Augen, schluckte seinen Ärger herunter. Sicher, als Kommandeur der fünfzehn Mechs der neu formierten Liezen-Miliz hatte er eine eindeutige Kommandobefugnis, aber was die momentane Angelegenheit betraf, so war das anders. Aber für diesen Trottel von einem Panzerfahrer war das wohl einfach zu kompliziert.
Leutnant Barny Ellick degradierte man nicht so einfach. Und mit anderen Disziplinarstrafen kam man ihm erst recht nicht.
Barny Ellick war ein Sonder- und Spezialfall.
Katek räusperte sich: "Ich sehe das ähnlich wie Hauptmann Wellerbein. Sie übertreiben ein wenig, Major."
Crowlers Augen weiteten sich gefährlich, als sich seine Stimme fast überschlug: "Übertreiben?? Ellick hat eine erbeutete PPK aus einem Vorratslager entwendet und diese Waffe auf dem Schwarzmarkt verkauft. Der Mann ist ein Krimineller und gehört hinter Gitter!"
"Ich würde ihn eher als findigen Händler bezeichnen. Ellick ist ein wahrer Künstler, wenn es darum geht, eh..., Ressourcen umzuschichten." Kommentierte Wellerbein.
Katek sah seinen Unterkommandeur kurz an: "Ja? Wie meinen Sie das?"
"Na ja, wir tauschen die PPK gegen Vorräte. Majorin Floyd von der Infanterie ist irgendwie an einen Händler gekommen, der sie mit genügend Lebensmittel beliefern kann, um unsere Garnison mehrere Monate durchzufüttern. Und da wir einige der Dinge, die wir von den Draconiern erbeutet haben, nun wirklich nicht brauchen und es außerdem ein lyranischer Händler ist, der einigermaßen seriös zu sein scheint, dachte ich an den Panther, den wir den Dracs abgenommen haben und dass man, hm, tauschen könnte... Jedenfalls habe ich Ellick die Angelegenheit unterbreitet und er war sofort Feuer und Flamme."
Kateks Grinsen war breit: "Ach so, diese Geschichte ist auf Ihrem Mist gewachsen, Hauptmann?"
Wellerbein sah seinen Kommandeur einigermaßen verlegen an: "Nun, ich habe Leutnant Ellick darauf aufmerksam gemacht."
Crowler hörte zu, stand mit offenem Mund fassungslos daneben.
"Was bekommen wir denn für die PPK?" fragte Katek.
"Eh, ich habe erst heute morgen von Ellick den Lieferbrief bekommen. Moment..."
Wellerbein kramte kurz in einer seiner Uniformtaschen, holte ein E-Board heraus und las vor: "Also wir bekommen dafür einhundert preisgekrönte Mastschweine, vierzig Rinder, vierzig Paletten tiefgefrorenes Geflügelfleisch, dazu Feinschmeckernudeln, Reis, Kartoffeln, Gemüse, Obst, Salz, Zucker, Pfeffer, Zimt und eine Reihe anderer Gewürze. Butter, Öle und Bratenfette sind natürlich auch dabei, versteht sich."
Katek nickte ernst: "Versteht sich. Noch etwas?"
"Fünf Tanklastzüge mit alkoholischen Getränken. Also verschiedene Schnäpse, Biere, Weine und Weiteres."
Stille.
Ein geschocktes Krächzen von Crowler: "Fünf Tanklastzüge???"
Wellerbein lächelte zufrieden: "Ja. Ellick hat unsere Interessen ganz gut vertreten. Ich hätte ihm das nicht zugetraut."
"Sagen Sie, sind Sie wahnsinnig???"
Wellerbein sah Crowler irritiert an: "Wieso?"
"Major Katek!"
Katek lächelte amüsiert: "Sie sind hier erst vor zwei Monaten angekommen, Major Crowler. Sie lernen die Vorzüge dieses kleinen unbedeutenden Planeten schon noch zu schätzen."
Der Kommandierende der Panzertruppen sah hilflos um sich: "Aber die Disziplin... Wenn die VSDK..."
Wellerbein lachte belustigt auf: "Major, wenn die Dracs hier auftauchen, fegen sie uns auch dann weg, wenn wir unseren Soldaten allen Spaß am Garnisonsleben nehmen. Die Liezen-Miliz besteht nur, um den Steuereintreibern einen gewissen Rückhalt zu geben. Sehen Sie diese Realität bitte ein. Das hier ist eine Besatzungsgarnison. Es gibt hier keine einzige Einheit, die einen Angriff der VSDK zurückschlagen könnte. Mit Ausnahme der PyroLanze von Leutnant Ellick."
"Hm."
Katek räusperte sich: "Major Crowler, ich weiß ja, dass wir hier auf Liezen etwas eigen sind. Spielen Sie doch einfach mit und genießen Sie das lockere Leben hier. Nach der Scheiße mit dem letzten Krieg haben wir uns das wirklich verdient."
Crowler rümpfte symbolisch seine Nase, öffnete die Tür und stürmte an ihnen vorbei.
Katek lachte leise: "Der Kleine amüsiert mich. Wird wohl noch ´ne Weile dauern, bis er sich an uns gewöhnt hat."
"Wohl wahr."
"Sie halten viel von Ellick, oder?" Der Garnisonskommandant sah Wellerbein an.
"Er war im Vierten Nachfolgekrieg seit den Kämpfen auf Aubisson in meiner Kompanie. Wir haben ab da an einer Reihe von Schlachten teilgenommen." Er stoppte, hing kurz in Gedanken und fuhr dann fort: "Sie... können sich nicht vorstellen, was für eine unglaubliche Spur der Verwüstung Ellick durch die VSDK gezogen hat."
"Er ist ohne Zweifel gut, aber übertreiben Sie nicht etwas?"
Wellerbein lächelte: "Sie haben diesen Pyrofreak in seinem Firestarter noch nie kämpfen sehen, oder?"
"Nein. Bisher noch nicht."
"Wissen Sie, es ist, als würde der Mann mit seinem Mech verschmelzen, wenn er in seinem Cockpit sitzt. Ich habe viel gesehen, aber das Inferno, das dieser Feuerteufel entfachen kann, spottet jeder Beschreibung."
"Hm."
"Ellick hat trotz seiner Jugend an mehr Manöver oder Schlachten teilgenommen als wir beide zusammen. Und sein Ruf ist spätestens seit den Gefechten auf Al Hillah legendär."
"Soweit ich weiß, hat man ihm nach dem Krieg eine Stelle bei der Hofgarde angeboten. Warum ist er dann ausgerechnet nach Liezen gekommen?"
"Wie soll ich das erklären. Es wäre wohl einfach nicht das Richtige für ihn gewesen. Ellick ist und bleibt nun einmal eine Frontsau, wenn Sie verstehen, was ich meine – Ach ja, wo wir gerade von ihm reden. Der Ersatz für Tommeason wartet vor dem Büro."
Katek nickte: "Dann bitten Sie diesen Ersatz herein."
Wellerbein trabte zur Tür, sah kurz Kateks Sekretärin an: "Bitten Sie Feldwebel Anderson herein."
Der Hauptmann kam zurück und setzte sich aufreizend lässig neben Katek.
Schritte. Danach öffnete sich die Tür und eine große, blonde, uniformierte Frau Mitte Zwanzig betrat das Zimmer und salutierte. Wellerbeins Augen weiteten sich kurz und Katek pfiff fast lautlos durch seine Zähne, wandte sich dann aber an die Frau: "Feldwebel Anderson?"
Sie nickte: "Feldwebel Sarah Anderson meldet sich zum Dienst."
Der Oberkommandierende setzte sich auf: "Gut. Feldwebel Anderson, mir liegt im Moment Ihre Akte noch nicht vor..."
Wellerbein räusperte sich: "Liegt im Augenblick mit einigen Berichten bei mir im Büro."
"Gut. Dann ist das geklärt. Anderson, Sie wurden von Kirchbach hierher versetzt, um Leutnant Ellicks Lanze zu vervollständigen."
Sie nickte: "Ich bin mir dieser Ehre sehr wohl bewusst. Der Ruf von Leutnant Ellick..."
Katek würgte sie ab: "Ja ja, lassen Sie gut sein. Davon habe ich gerade schon genug gehört."
"Major?"
Wellerbein grinste und wandte sich an Anderson: "Sie sind sich darüber im Klaren, was Sie sich da antun? Ellick ist kein einfacher Charakter. Und seine Kampfmethoden sind bei allem Erfolg äußerst fragwürdig."
"Ich, eh..."
Katek schaltete sich wieder ein: "Korporal Tommeason, Ihr Vorgänger, war bis zu seiner ehrenvollen Entlassung vor einigen Tagen ein vollwertiges und kompetentes Mitglied der PyroLanze. Außerdem war er ein hervorragender WaspPilot. Ich vermute, Ellick hat mit Ihnen wieder eine WaspPilotin angefordert."
Sarah Anderson sah ihn mit großen Augen an: "Ich, eh, bin Pilotin eines Ferrets."
Der Major runzelte die Stirn: "Sie fliegen einen Helikopter?"
"Ja. Ich dachte, ich sollte unterstützende Aufklärungsaufgaben übernehmen."
"Nein, Feldwebel. Ellick hat sie als viertes und vollwertiges Mitglied seiner Lanze angefordert."
"Leutnant Ellick weiß schon, was er da tut." Wellerbein sah seinen Major an. "Ich habe seinen Bericht zu dieser Umstrukturierung heute Morgen bekommen. Er hat da etwas sehr Unkonventionelles vor."
"Hm." Katek sah den MechKrieger unsicher an, seufzte dann: "Nun, wenn Sie das sagen. Feldwebel Anderson, dann fliegen Sie mal zu Ellick und leben Sie sich dort ein. Ich teile Sie damit seiner Lanze zu. Das Schriftliche bekommen Sie dann die nächsten Tage zugesandt."
Die Helikopterpilotin salutierte und verließ den Raum.
Katek verdrehte die Augen: "Na, ich hoffe, er weiß wirklich, was er da macht. Abgesehen davon reißt mir Hauptmann Sorkov von der Luftverteidigung mir den Kopf ab, wenn er mitbekommt, dass ich einen Heli der MechAbteilung zugewiesen habe."
Kurz Stille.
"Na ja, mal sehen, wie sich das hier entwickelt. Sagen Sie, Wellerbein..."
"Ja?"
"Diese Lebensmittel, ich hoffe, wir haben eine Haltbarkeitsgarantie dafür?"
"Ja. Laut Lieferschein sind alle erhaltenen Lebensmittel genetisch nachbearbeitet und für mindestens zehn Jahre haltbar. Wir können diesen Händler rechtlich belangen, wenn etwas zu faulen beginnt."
"Gut. Dann kann ja gar nichts schief gehen." Katek ließ sich mit einem zufriedenen Brummen in seinen Sessel zurückfallen. "Das wäre es dann, Hauptmann."
Wellerbein nickte, salutierte und verließ das Büro des Garnisonskommandeurs.

Kapitel Eins Ende



"Sag mal, was machst du hier??"
Ellen schreckte hoch, sah zur Seite und erkannte John.
Sie starrte ihn erst etwas irritiert an und lächelte dann warm: "Eh, hallo!"
John grinste zurück, lächelte ebenfalls: "Hallo! Hey, du willst jetzt nicht wirklich schon mit Lernen anfangen, oder?"
"Na ja, ich schreibe Zwischenprüfung."
"Ende des Semesters!"
"Und wenn ich zu spät anfange, ist alles beim Teufel."
John lächelte: "Als wenn du das Zeug noch lernen müsstest. Du weißt doch eh schon alles."
"Ich, eh..."
Er lachte amüsiert, sah kurz auf das Buch, dessen erstes Kapitel Ellen gerade gelesen hatte. "Hm, ´Geschehnisse auf Liezen 3032, Ela Thompson.´ Klingt ja jetzt nicht so spannend."
"Da geht´s um irgend ´ne PyroLanze. Liest sich ganz nett. Hier, guck´ mal wer da vorkommt."
Sie schlug das Buch auf und konnte ein breites Grinsen auf Johns Gesicht erkennen, als er den Namen Arnulf Wellerbein las. Derselbe Arnulf Wellerbein gab inzwischen als Privatdozent hier an der Uni Tharkad Kurse.
John räusperte sich: "Sag´ mal, der war wohl überall dabei, oder?"
"Sieht so aus. Jedenfalls war er auf Liezen bei der Garnisonskommandantur dabei."
"War Wellerbein mal Major?"
"Nein. Anscheinend hat er dort eine MechGarnison als Hauptmann kommandiert."
"War dann wohl keine allzu berühmte MechGarnison, oder?"
"Stimmt. Das waren anscheinend nur fünfzehn Maschinen. Und wie gesagt, nur auf Liezen."
"Liezen... An der Grenze zur Peripherie, nicht wahr?"
"Ja. Da sind jetzt die Wölfe."
Stille.
John räusperte sich: "Wollen wir auf die Party?"
"Ja. Hast recht. Das erste Kapitel reicht ja auch für den Anfang."


Älterer Artikel von mechforce.de. Nicht mehr online.




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Erstversion vom 05.04.2023. Letzte Aktualisierung am 05.04.2023.


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