Quelle: Life Support Nr.4
In den Jahren um 3015 wurde von der capellanischen Armee der Ruf nach einem neuen, schweren Mech aus eigener Fertigung immer lauter. Die Ersatzteilversorgung an allen Fronten der Capellanischen Conförderation konnte nur noch die Maschinen aus eigener Fertigung ausreichend versorgen. Da die Frontsoldaten sich fast immer mit zahlenmäßig unüberlegenen Feindkräften konfrontiert sahen, war die Notwendigkeit eines Mechs mit überragender Feuerkraft auf weite Distanz unübersehbar geworden. Nur die Möglichkeit, Angriffe überlegender Feindeinheiten schon im Vorfeld zu stoppen und gleichzeitig Deckungsfeuer für die eigenen vorrückenden Einheiten liefern zu können, würden auf lange Sicht die zahlenmäßige Überlegenheit der Gegner an den Grenzen des Liao-Sektors neutralisieren können. Der Generalstab ließ in Zusammenarbeit mit der Science Foundation bei Earthwerks Incorporated/Kallon Industries neue Mechdesigns entwickeln. Nach Sichtung der Konzepte wurden die Projekte Linesman und Cataphract als Prototypen gebaut. Da die Fabrikationskapazitäten nur die Fertigung eines Mechs erlauben würden, entbrannten schon während der Planungsphase heftige Kontroversen unter den in das Konzept involvierten Militärs und Wissenschaftler. Der eigentliche Forderungskatalog der Front-MechKrieger wurde vernachlässigt. Die Vehemenz der Streitigkeiten spaltet den Generalstab in zwei konträre Lager, so daß seine "Erleuchtete" Weisheit Kanzler Maximilian Liao sich schließlich zum Eingreifen genötigt sah. Auf seinen Befehl hin wurde dem Cataphract-Projekt der Vorzug gegeben; politische Erwägungen spielten hier leider eine erhebliche Rolle. Nach der Produktion von 5 Prototypen wurde das Linesman-Programm eingestellt.
Linesman / Mauler
Skizze aus TRO 3050
Die Prototypen des Linesman wurden während der ersten Testreihen fast nur im Einzelkampf und nicht im taktischen Verband getestet, so das die Achillesferse des Mechs überdeutlich zu Tage trat. Die Konzeptschwächen wurden natürlich als Argument in polemischen Diskussionen gegen das Linesmankonzept benutzt.
In Einzelgefecht auf der Schießbahn konnte sich der Linesman bei ungünstigen Gelände und einem geschickten Gegner nicht behaupten. Im Kampfverband sah das taktische Konzept vor, dass bei Gefechtsbeginn der Linesman sofort eine taktische Hügelstellung einzunehmen hat. Sobald der Gegner die Maximalreichweite unterschritten hat, eröffnet der Linesman das Feuer. Unter diesem Feuerschild rücken eigene Kräfte dann vor. In dieser Situation kam, um die gegnerische Front aufzubrechen, das Speerfeuer der Autokanonen voll zur Geltung, denn die psychologische Wirkung des Störfeuers übertraf alle Erwartungen. Im Kampfgruppenverband konnte der Linesman überlegene Feindkräfte zerschlagen oder demoralisieren, weit bevor die eigenen Verteidigungstellungen erreicht wurden. Eine von einem Linesman einmal besetzte taktische Stellung war ohne massive Verluste oder die Unterstützung von AirForce oder Artillerie nicht mehr zu nehmen. Gebaut aus bewährten Systemteilen, die in zweijährigen Testreihen aufeinander abgestimmt wurden, ist eine technische Symbiose entstanden, die auf Long-Range Kampfdistanz ihresgleichen sucht. Nach unterlaufen seiner Geschütze wurden die Nachteile langsamer Geschwindigkeit und fehlender Nahbewaffnung überdeutlich. Ein Linesmanpilot kann sich jederzeit ein Langstreckengefecht - auch mit überlegenden Feindkräften - erlauben. Bedingt durch das hervorragende Feuerleitsystem RCA Instatrac Mark X, welches für die Mehrfachkopplung verschiedener Waffensysteme ausgelegt ist, und das neue Chassis von Earthwerks, welches ein sanftes Nachführen der Waffen auch bei bewegten Zielen ermöglicht, waren Cockpittreffer auch Long-Range-Distanzen keine Seltenheit mehr. Diesem Waffenkonzept, dessen Ursprünge im JagerMech und im Rifleman zu suchen sind, in Verbindung mit bewährten technischen Systemen aus Thunderbolt und anderen Earthwerksprodukten, stellt in der Hand eines Veteranen eine tödliche Waffenplattform dar, welche den Gegner schon vernichten kann, noch bevor er seine Waffensystem einsetzen kann.
Das sich Haus Liao fast immer mit quantitativ überlegenene Feindkräften konfrontiert sieht, hätte hier die einmalige Chance bestanden, mit dem Linesman-Programm ein kriegsentscheidendes, revolutionierendes Instrument dem hart geprüften Liao-Frontkämpfer an die Hand zu geben. Das Cataphract-Programm stellt keine umwälzende Neuerung dar, und die Achillesferse ist zu offensichtlich.
Kampfgeschichte
Mauler / Linesman Zinnfigur
Ral Partha 20-809 ReDesign
Die Prototypen wurden nach McCarrons Armored Cavalry zum Feldtest überstellt und nahmen an McCarrons Langem Marsch teil. Von August 3022 bis September 3023 führte McCarron seine Einheiten über die Grenze tief in den Davion-Raum und griff die Planeten Tawas, Farwell, Smolenks, McHenry, Muskegon, Marlette und Brighton an. Nur auf Beiten Kaitos konnten die Davion HeavyGuards ihm Paroli bieten.
Während dieser Kämpfe gingen 2 Maschinen durch Totalverlust verloren. Ein Linseman wurde so stark beschädigt, dass er nur noch als Ersatzteillager dienen konnte. Begleitet für die Feldwartung wurden die Mechs von Wassili Cherenkow - Waffenmeiser bei Earthwerk und Spezialist für die Mydron D-Light Autokanonen . der mit seinem Team ausschließlich die Wartung der Linesman übernahm. Nach der Rückkehr aus dem Davion-Raum brachte Cherenkow die beiden verbleibenden Linesman in die Earthwerk-Niederlassung auf Tikonov.
Anmerkung: Im Zuge des technischen Datentransfers, begründet auf dem Abkommen von Kapteyn, veräußerte Earthwerks Inc. einen Linesman-Prototypen und die Baupläne an Luthien Armor Works. Erst nach dem Krieg von 3039 und den daraus gewonnenen Erfahrungen wurde dieses Mechkonzept wieder aufgegriffen und aufgrund der nun verfügbaren Technologie erneut realisiert. Bedingt durch die auch bei Kurita beschränkten Ressourcen wurde das Außendesign des Linesman unverändert übernommen und der Mech intern mit der neuen verfügbaren Technologie versehen. Ab 3050 trägt der Mech die ComStarklassifizierung Mauler MAL-1R.
Varianten
Nach Unterlaufen seiner Kanonen gelang es, den Linesman auf der Teststrecke schwer zu beschädigen. Die Nachteile langsamer Geschwindigkeit und unzureichender Nahbewaffnung wurden in dieser Gefechtssituation überdeutlich. Der Umrüstungsversuch mit Modultechnik von CeresArms M-Laser auf Sunglow 2S-Laser brachte keinen überzeugenden Durchbruch im Einzelgefecht, da dieser Vorteil zu Lssten der Geschwindigkeit erkauft wurde und außerdem zu erheblichen Abwärmeproblemen führte. Somit blieb es nur bei theoretischen Überlegungen.
Berühmte MechKrieger
Wassili Cherenkow. Waffenmeister bei Earthwerks Inc. Er begleitete mit seinem Technikerteam McCarrons "Langen Marsch". Als McCarron auf Beiten Kaitos unerwartet von den Davion HeavyGuards auf der linken Flanke überrascht wurde und mehrere Linesmanpiloten durch feindliche Scharfschützen auf dem Weg zu ihren Mechs ausgeschaltet wurden, übernahmen Cherenkow und die MechKriegerin Saskia Severen die Linesman #3 und #5. Da die Neurohelme zur Wartung geöffnet waren, konnten Cherenkow und Severen die Mechs im Alarmstart hochfahren und belegten die anrückenden Davion-Mechs mit einem mörderischen Speerfeuer. Cherenkow, mehr als vertraut mit den Autokanonen des Linesman, deckte die gegnerische Sturmlanze, bestehend aus drei Awesome und einem Battlemaster, aus seiner erhöhten Felsenstellung mit einem mörderischen Schnellfeuer ein. Das präzise Sperrfeuer und die für den Gegner taktisch ungünstigen Geländeverhältnisse verhinderten den Davion Durchbruch. Eine im Eilmarsch herangeführte Reservekompanie konnte die Situation bereinigen. McCarron persönlich sprach aufgrund dieser außerordentlichen Leistung den Linesman #3 Cherenkow zu. Cherenkow hat 3027 seinen Dienst bei Earthwerk quittiert. Sein Aufenthaltsort ist unbekannt. Agentenberichte weisen auf den Eintritt in Romano Liaos persönliche Garde hin. (Daten classified; Zugangscode nur über Kali Alfa-Berechtigung)
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Anmerkungen:
- Der Linesman erschien Mitte der 90er, um den Spielern die Möglichkeit zu bieten, den sehr populären Mauler, dessen Design und Figur für den Linesman man nutzen kann, auch auf TechLevel 1 spielen zu können.
- Für Old BattleTech ist der Background unbrauchbar, da er ein neues MechModell im dritten Nachfolgerkrieg ist.