Anfang der 90ziger begann die BattleTech Fangemeinde in organisierter Form aufzutreten. Unterstützt von FASA entstanden bis 1994 eine Reihe von Organisationen die offiziellen Charakter besaßen, die MechForces. Neben einer regelmäßig erscheinenden Zeitschrift für Mitglieder und Zugriff auf exklusive Produkte, kristallisierte sich zuerst in der amerikanischen MechForce North America das Chaptersystem heraus. Grundlage dieses Chaptersystems war die Verteilung der persönlichen BattleMechs, die jedes Mitglied beim Eintritt in die MechForce erhalten hat.
Dieser persönliche BattleMech und das daraus resultierende Chaptersystem waren mehr als 15 Jahre lang der prägende Aspekt des organisierten "Techen".
Die folgenden zwei Texte stammen aus der Life Support 1 und 2, erschienen 1993/94, dem Magazin der MechForce Germany GbR. Sie beschäftigen sich beide mit dem persönlichen Mech und zeigen auch die Ideen die ursprünglich damit verbunden wurden.
Der dritte Text stammt aus der Life Support 4 und gibt einen Hinweis wohin sich der persönliche Mech letztendlich hin entwickelt wird.
Der MechForce Germany Mech
Quelle: Life Support #1
Autor: Detlef "Major" Howe
Jedes MechForce Mitglied bekommt einen Mech zugeteilt, damit jeder MechKrieger sich mit der MechForce identifizieren kann und die Mitgliedschaft persönlicher wird. Der Mech wird nicht willkürlich zugeteilt, sondern nach einem Zufallsprinzip ermittelt. Aussuchen kann sich kein Mitglied der MechForce (auch kein Gründungsmitglied) seinen Mech. In keiner Armee der Inneren Sphäre oder der Clans kann ein Soldat sich seinen Mech, Panzer, Jäger, etc. aussuchen.
Zuerst wird hierbei die Gewichtsklasse ermittelt (W 10). Da nur 10% aller Mechs der Assault-Klasse zuzurechnen sind, steht die Chance, einen Assault-Mech zu bekommen 1 zu 10! 20% entfallen auf die Heavy-Mechs, 40% auf die Medium Gewichtsklasse (das Arbeitspferd unter den Mechs) und 30% auf die Light-Mechs. Danach wird in der entsprechenden Gewichtsklasse auch wieder nach dem Zufallsprinzip ein Mech ermittelt. Nun erfolgt ein Verfügungswurf auf der Tabelle des Mercenary Handbuchs, ob der entsprechende Mech bereitgestellt werden kann. Um einen Vulcan z.B. zu bekommen wäre eine +6 (2W6) erforderlich, für einen Victor aber eine +10. Wird der Verfügungswurf nicht erreicht, wird solange ein Mech ermittelt, bis dieser Wurf gelingt.
Somit zeichnet sich ein "realistisches" Verteilungsbild der einzelnen Mechs und ein Kampf zwischen einem Awesome und einem Victor wird tatsächlich zum Ereignis, wie im BattleTech Roman beschrieben. Die MechForce wird auf Ihren Cons Szenarien anbieten, in denen diese Mechs gespielt werden können. Sollte ein Mechkrieger seinen Mech bis zum letzten internen Strukturpunkt absichtlich verheizen ("Ich bin MechKrieger, verstehste.") hat er dann die Möglichkeit, ein ganz neues Lebensgefühl als Entrechteter zu erfahren, bis er wieder einen Mech bekommen kann.
"Fire and Forget" Szenarien befriedigen auf die Dauer nicht, darum hier die etwas härtere Gangart. Natürlich wird auf Dauer auch die Möglichkeit geschaffen werden, einen anderen Mech zu erhalten. Lasst Euch überraschen. Einen zweiten Mech werdet Ihr bei Dirk Scharfenstein im Rollenspiel auf den Cons der MechForce erhalten können, der dann ebenfalls in bestimmten MechForce Szenarien gespielt werden kann. Natürlich kann ein Mech gut geführt werden und durch einen Glückstreffer ausfallen. Diesen Spielern wird geholfen werden können. Also, keine Aufregung! Wir sind uns der Problematik bewusst, die immer zwischen Rollenspiel und Table-Top Spiel besteht, aber wir hoffen, annehmbare, spielbare Lösungen zu erarbeiten. Haltet Euren Mech in Ehren und er wird Euch immer zurück zum Dropship bringen.
Der MechForce Mech - Schrott oder sinnvolle Sache?
Quelle: Life Support #2
Autor: Ludger "Harry" Eckert
Bisher war der euch zugeteilte Mech wohl eher Zierrat, als eine ständige im Kampf stehende Maschine. Doch nach einiger Anlaufzeit können wir den Mech so einsetzen, wie wir es uns eigentlich gedacht hatten. Auf unserer 3025 Zeitschiene ist das Jahr 1994 identisch mit dem Jahr 3028. In diesem so denkwürdigen Jahr begann der 4.Nachfolgekrieg. Mit einer plötzlichen Offensive überfiel Davion das benachbarte Haus Liao. Haus Steiner überraschte seinen Nachbarn Kurita durch schnelle Vorstösse in dessen Gebiet. Schlachten wurden geschlagen, Städte zerstört, Planeten erobert und verloren. Mechkrieger kämpften in ihren Maschinen, ob leicht oder schwer, gegeneinander und versuchten für ihr Haus alles zu gewinnen. Für alle stand viel auf dem Spiel. Man musste seine Kräfte vorsichtig einsetzen, um nicht alles zu verlieren.
Einer der kostbarsten Gegenstände dieser Zeit ist der BattleMech! Überall in der Literatur dieser Zeit finden wir hierzu ein Zitat: "MechKrieger sind zu ersetzen. Mechs sind es nicht!"
Deshalb sind in den Geschichten des 4.Nachfolgekrieges die Piloten auch um das Wohlergehen ihrer Mechs so besorgt. Manchmal ist ein nur leicht beschädigter Mech mehr wert als ein Sieg. Ganz anders als bei uns in der "Realität". Oft werden die Maschinen samt Piloten bis zur letzten Panzerplatte verheizt. Um diesen, leicht weltfremden Piloten zu "helfen", wurde der MechForce Mech ausgegeben.
Doch das Mitglied mag sich nun fragen: "Wo kann ich denn mit meiner Maschine spielen?"
Die Antwort ist jetzt einfach: Auf Cons, auf denen 4.Nachfolgekriegszenarien gespielt werden oder in besonderen Turnieren, die für diese Mechs ausgeschrieben werden. Ausgeschrieben wird entweder über die Life Support oder die BattleTech Zentralen (Also alles was in der Nähe einer solchen wohnt: Aufgepasst!). In diesen Ankündigungen sind dann jeweils die beteiligten Häuser, die Teilnehmerzahlen und die Kontaktadresse angegeben. MechKrieger, die nicht den beteiligten Häusern angehören (wie z.B. Claner, St. Iver, etc.) können sich bis auf weiteres bei den Beteiligten Häusern als Söldner melden. Bei Turnieren ist die Anmeldung gemäß der jeweils veröffentlichten Bedingungen offen.
Auf diesen Veranstaltungen wird dann der MechForce Germany Mech gespielt.
Sollte der Mech während eines solchen Gefechtes beschädigt oder zerstört werden, muss er erst instand gesetzt werden, bevor er wieder in den Kampf zieht. Sonst nimmt der MechKrieger mit einem beschädigten Mech an der Schlacht teil. Die verbleibenden Schäden an den Maschinen werden registriert und bis zum nächsten Szenario oder Turnier aufbewahrt. Das Registrieren und Reparieren werden die betroffenen Hausoffiziere durchführen. Die Chance auf einen neuen Mech gibt es erst bei Erneuerung der Mitgliedschaft.
Also heisst die Parole: Üben, üben und nochmals üben! Achtet also auf eure Maschinen, Jungs. Das Glück dem Tapferen!
Der ChapterMech
Quelle: Life Support #4
Aus dem Zusammenhang der Konferenz der Hausoffiziere und die Auswirkungen der Ergebnisse dieser Konferenz auf die MechForce.
Die neue Chapterregeln
Für die Gründung von Chaptern gibt es jetzt eine offizielle MechForce Germany Regel. Mit dieser Regel ist es Chaptern erstmals möglich mit ihren MFG-Maschinen gegeneinander zu spielen, auch in einer Art Szenariosystem. Zur Anmeldung/Auswertung solcher Gefechte sind nur 3 Meldeformulare nötig, die, ähnlich dem Ranking, von beiden Parteien unterschrieben werden und an den zuständigen Hausoffizier geschickt werden. Dieser registriert dann die Schäden der Maschinen und führt mit seinem Team die Reparatur an ihnen durch.
MFG-Szenarios
Bei offiziellen MFG-Szenarien werden die Spieler mit ihren MFG-Mechs aus den Chaptereinheiten in die jeweilige Szenarioeinheiten versetzt. Dort verbleiben sie bis zum Ende des Szenarios. Beschädigungen deren Speerfrist noch nicht abgelaufen ist bleiben bestehen. Piloten, deren Maschine noch nicht ersetzt ist, gelten als entrechtet und können nur als Zuschauer teilnehmen.
Das erste MFG-Nachfolgekriegsszenario findet in Form eines Zeltlagers vom 22.08.- 28.08.94 unter dem Namane Galahad 3026 statt.