Fairness-/Anstandsregeln beim Spielen

01.08.2005

Ein Interessante, und wie ich finde, gute Zusammenstellung zu dem Verhalten beim Spielen von Dennis Franken die ich hier wiedergeben möchte.
Die Liste selbst mache ich mir nicht zu eigen, da mir einige Aspekte nur eingeschränkt sinnvoll erscheinen. Jedoch finde ich den Grundtenor wichtig und sollte auch an andere Spieler weitergeben werden.



Hier mal eine kleine Liste für Absprachen für Chapterfights gegen mich (sei es über Megamek, Battletech3D oder Plattenkämpfe). Diese Absprachen halte ich für ganz normale Verhaltensregeln und ich weise in Zukunft jeden meiner Gegner auf diese Liste hin, da diese meine Sichtweise für das Spielen von BattleTech wiederspiegelt und ich nicht immer jeden einzelnen Punkt vor einem Kampf besprechen möchte. Falls meine Gegner mit meiner Sichtweise für BattleTech spielen ein Problem haben, sollen sie das doch bitte vor dem Kampf sagen.

1. Einleitung
Ich spiele seit 1999 in mehreren Vereinen BattleTech und habe daher in mehreren Hundert Chapterfights als Einzel- und Teamspieler Erfahrung gesammelt. In dieser Zeit habe ich viele unterschiedliche Spielweisen/Strategien gesehen und für die meisten eine passende Gegenstrategie gefunden. Anfangs war das "Siegen um jeden Preis" noch interessant, doch mit der Zeit habe ich ein gewisses Gefühl für "Fairness" entwickelt. Im Grunde genommen geht es darum, dem Gegner die gleiche Chance zu einem Sieg zu geben und nicht sofort über irgendwelche Praktiken (z.B. eine vorteilhafte Aufstellung [siehe Punkt 2] und/oder unfaire Spielweisen [siehe Punkt 3] etc...) dem Gegner die erwähnte Chance zu einem verdienten Sieg zu nehmen (Dann kommt nämlich keinerlei Spielspaß beim Gegner auf). Dieses Art von Fairness erwarte ich auch von meinem Gegner. Falls er damit ein Problem hat, soll er das doch bitte vor dem Kampf sagen. Schließlich müssen wir nicht mitten im Kampf in einen Disput geraten, das schließlich darin endet, das ich meinen Sinn für Fairness vergessen und dann doch im alten Nice Dice-Stil kämpfe (Sieg um jeden Preis). Niemand muss gezwungenermaßen gegen jemanden anderen antreten, der dessen Spielweise/Art des Spielen ihm missfällt. Ich ziehe es halt vor, hart aber fair zu spielen, das ist nicht jedermanns Sache, das muss es auch nicht sein. Es gibt schließlich genug Gegner für jedermann.

2. Qualitativ angepasste Einheitenaufstellungen
Es gibt Einheiten, die ihren BV/CV wert sind, sowie Einheiten die einfach zu billig oder zu teuer in der Hinsicht sind. Wenn man durch Zufall mit guten oder schlechten Einheiten versorgt wurde, sollte man den Gegner darüber aufklären und dieser sollte auf darauf reagieren. Nichts ist so "langweilig" wie Kämpfe, wo durch qualitativ unterschiedliche Aufstellungen der Kampf schon vorentscheiden ist. Aus diesem Grund stehen jedem auch gute und aber auch schlechte Einheiten zur Verfügung, damit durch Anpassung der Aufstellungen spannende Kämpfe entstehen. Wenn ich z.B. C3- oder C3i-Netzwerke aufstelle, warne ich meinen Gegner schließlich selbstverständlich auch, damit jener darauf reagieren kann (z.B. durch die Einsetzen von ECM-Einheiten). Schließlich möchte ich meinem Gegner die gleiche faire Chance zu siegen geben und nicht durch irgendeinen Vorteil das Gefecht vorentscheiden! Deswegen stelle ich nicht BV/CV-optimiert oder optimiere nicht meine Aufstellungen in irgendeiner Hinsicht (z.B. viele Pulslaser oder viele LSRs etc...) wie es früher im Nice Dice an der Tagesordnung war und ich denke mal, das mein Gegner mir gegenüber die gleiche Fairness an den Tag legen kann.

Beispiel zum Thema Extremaufstellung
Mir ist mal jemand über den Weg gelaufen, der nur mit Blind Drop (Blindes Aufstellen) spielen wollte. Ich ließ mich mal wieder darauf ein und wurde (mal wieder) ziemlich überrascht. Mein Gegner stellte Sagittaire-8R, Victor-9K, Wraith-Tr1, Spider-7M gegen meine Mechs (Archer-4M, Warhammer-6R, Marshal-2L und Trebuchet-7M) auf. Es lief dann im Endeffekt im Kampf auf ein Wettspringen in einer Heavywood-Karte hinaus, da der Victor durch Beschuss beim Ansturm seinen Arm mit Gaußgeschütz verloren hatte und mein Gegner seine ganzen Puls-Laser-Vorteil (14 Stück hatte er) mir gegenüber richtig ausnutzen wollte (ich hatte genau 1 Pulser). Irgendwie fand ich den Kampf ziemlich langweilig und im Hinblick auf die lange Zeitdauer muss ich erwähnen, das ich die Zeit für diesen Kampf als verschwendet sah.

3. Bunkerspiele (Kampf im alten Nice Dice-Stil)
Ich bin kein Bunkerspieler und hasse es dagegen zu spielen, schließlich hab ich das jahrelang im Nice Dice getan! Der Gegner kann ja ruhig einen seiner Mechs in Parcel Cover (teilweise Deckung) stellen, damit er Deckung hat, aber der Rest sollte schon zu sehen/zu beschießen sein. Solche Manöver a la alle Mechs in Parcel, oder sich mit allen Einheiten in Wäldern verstecken und dann auf den Gegner warten oder gar fast alle Einheiten schießen indirekt gespottet über eine einzelne Einheit, die in einem schweren Wald Platz genommen hat, das will ich nicht vom Gegner sehen! Solche Spiele habe ich genug gemacht und hab die Schnauze voll davon. Ich kenne zwar genug Gegenstrategien, doch sind mir solche Kämpfe einfach nicht mehr die Zeit wert, die sie dauern. Wenn der Gegner solche Bunkermanöver macht, breche ich den Kampf ab und weigere mich, ihn zu werten!

1. Beispiel zum Thema Bunker
Hatte letztens wieder so einen Kandidaten, der 3 Mechs von sich indirekt gespottet über einen spottende Einheit im schweren Wald schießen lies und wo meine beste (faire) Gegenstrategie darin bestand, das ich mit einem einzelnen Mech vor drei seiner stehengebliebenen Mechs laufe, nur weil ihm das Gelände so günstig für ihn war! Ich hatte auch das passende Gelände, um mich mit allen Mechs in Parcel Cover zu platzieren, das war mir aber zu unfair! Er fragte mich später, warum ich diesen Vorteil nicht genutzt hätte, schließlich hätte ich dadurch massive Vorteile ihm gegenüber gehabt. Das war der Moment, wo ich feststellte, das sich meine Art des Battletech-Spielen von seiner Art grundlegend Unterschied!

2. Beispiel zum Thema Bunker
Mein erster Kampf bei Lordprotector war gegen einen ähnlichen Spezialisten wie in Beispiel 1. Dieser stellte ne Banshee-3S, Longbow-7Q, Javelin-10F sowie einen Locust-IE auf, aber das war ja nicht das Problem, schließlich hatte ich selber Longbow-8C,Victor-9B, Whitworth-1 und Firestarter-9H aufgestellt. Doch der Gegner stellte seine beiden überschweren Mechs in eine Parcel Cover-Stellung auf einem Level-2 Berg, während seinen leichten Mechs hinter Abrisskanten abtauchen und sich nicht mal in meine Richtung bewegten. Er verlangte dann später auch noch, das ich ihn stürme, obwohl das stark zerklüftete Gelände mir für solche Art des Spielens keinerlei Deckung bot (meine Einheiten hätten springen müssen um einen Modifikator über 1 zu bekommen). Ich gewann zwar den Fight durch eine unorthodoxe Spielweise (z.B. Kamikaze-Angriff von Firestarter-9H auf 2 stehengebliebene überschwere Mechs), viel Würfelglück (z.B. mehrere LSR-5 Kopftreffer auf weite Entfernung in Parcel Cover auf 12, Banshee verlor durch 12er Crit sofort das Bein) und weil der Gegner doch recht viel Pech hatte (gegnerische Longbow traf auf mittlerer Reichweite überhaupt nicht, Javelin-10F schaltete bei 14 Wärme direkt ab), doch im Endeffekt muss ich sagen, das der Kampf mir überhaupt keinen Spaß gemacht hat und ich solche Kämpfe in Zukunft vermeiden will.

4. Kampfunfähigen Einheiten
Wenn meine Gegner ihre ziemlich stark beschädigten Einheiten bis zum letzten möglichen Punkt benutzen wollen, besteht darin ja kein Problem. Jedoch sollten diese Einheiten noch kampftauglich sein, d.h. in Gefecht eingreifen sollten können. Mechs, die nicht mehr aus dem liegen schießen können (z.B. durch den Verlust eines Armes oder Seitentorsos), sollten schon versuchen aufzustehen, damit sie weiter in Gefecht eingreifen können. Ich verabscheue diese spezielle Inischinder-Strategie, das beschädigten Einheiten auf die Art benutzt werden, das sie faktisch nicht mehr in den Kampf eingreifen (z.B. Mechs mit verlorenen Arme und Doppelgyro steigen nicht aus, Mechs ohne Seitentorso und ohne Bein weigern sich aufzustehen etc....). Diese Einheiten werden trotz ihres fragwürdigen Status als "kampffähigen Einheit" auf eine Weise benutzt, so das sie nicht mehr in den Kampf eingreifen und das widerspricht sich doch, oder?

5. Schießen auf bewusstlose Einheiten
Also ich schieße auf bewusstlose Einheiten und erwarte auch, das mein Gegner das gleiche macht. Wenn mein Gegner dieses Verhalten nicht mag, dann soll er das vor dem Kampf sagen. Wenn er möchte, kann ich das schießen auf bewusstlose Einheiten unterlassen, doch sollte er sowas vor den Kampf klären, anstatt auf einmal mitten im Kampf eine wilde Diskussion anzufangen (So unter dem Motto, das schießen auf bewusstlose Einheiten wäre eine Sonderregel / Spezialaktion). Das schießen bewusstlose Einheiten ist eine ganz normale (legale) Methode und ich benutze sie, um Kämpfe in der Länge abzukürzen. Selbstverständlich versuche ich auch nicht den persönlichen Accountpiloten zu töten und ich hoffe, das mein Gegner mir die gleiche Fairness gewährt.

6. Rückzug
Ich verweigere keinem meiner Gegner den Rückzug. Jedoch sollte der Gegner auch mit dem Rückzug zufrieden sein und Einheiten, die nicht mehr vom Feld kommen können (z.B. Mechs ohne Beine/mit Doppelgyroskoptreffer, immobile Fahrzeuge etc...) als Beute zurücklassen.

7. Beute
Ich verweigere meinem Gegner keine Beute! Es gibt Spieler, die mit ihren Mechs zur 13 aufstehen, nur damit sie kaputt fallen oder die ihre eigenen Einheiten zur Not auch beschießen, nur um den Gegner keine Beute übrig zulassen. Ich gehöre nicht zu diesen Spielern und unterstütze auf keine Art und Weise diese Art des Spielen! Ich gönne meinem Gegner seine verdiente Beute und denke mal, das mein Gegner auch mir meine verdiente Beute gönnen kann, sofern ich das Gefecht gewinne. Manchmal lasse ich "sichere Beute" von Schlachtfeld gehen z.B. wenn ich ziemlich viel Glück hatte und mein Gegner nur Pech. Doch das ist nicht immer so, vor allem entscheide ich darüber. Meine Gegner brauchen nicht mit irgendwelche Forderungen in der Art zu kommen. Bitten können aber selbstverständlich geäußert werden.

8. Virtueller Tod
Ich kämpfe selbstverständlich immer mit virtuellen Tod (siehe Lordprotector Community-Regeln), es sei denn, der Gegner besteht darauf, das ohne diese Regel gespielt wird. Es gibt Spieler, die erst mit virtuellen Tod spielen, wenn sie sich 3 Mechlanzen oder ähnliches erspielt haben, aber ich gehöre nicht dazu, schließlich widerspricht das dem Geist des Community-Regelwerks.

9. Angepasste Pilotenwerte
Wenn ich mit meinem verbesserten Pilotenwert spiele, dann rechne ich diesen selbstverständlich in den BV-Wert des gewählten Mechs ein. Es mag ja Gegner geben, die bei solchen Gelegenheiten gerne schummeln, doch dieses ehrlose Verhalten unterstütze ich nicht und ich werde es öffentlich anprangern, wenn ich jemanden bei solch einem Verhalten erwische.

10. Battletech-Neulinge/Anfänger
Ich ziehe keine Battletech-Neulinge ab! Wenn sich meine Gegner vor dem Kampf outen, d.h. sich als als BT-Newbies zu erkennen geben, dann kann ich darauf reagieren (z.B. indem ich die Aufstellung meiner Einheiten und/oder meine Spieltaktik ändere, damit jener Gegner eine bessere/fairere Chance gegen mich hat etc...). Wenn sich der Anfänger aber erst nach dem Kampf outet bzw. es erst mitten im Kampf durch seine Spielweise herauskommt das er ein Anfänger ist, ist es sehr schwer auf sowas zu reagieren. Meistens läuft es dann in ein Trainingspiel ohne Wertung hinaus, was ich aber wegen dem fehlenden Lerneffekt nicht für so gut halte.

Wenn sich aber einer der sogenannten BT-Newbies als erfahrener Spieler entpuppt, der sich nur als Anfänger tarnt um meine Art des Entgegenkommens (z.B. antreten mit einer kampfschwächeren Einheitenaufstellung und/oder das spielen einer einfacheren Strategie etc..) für BT-Newbies auszunutzen, dann werden die Samthandschuhe ausgezogen, d.h. scheiß auf diese Liste von Regeln, es gilt schließlich einen Abzocker bei seinem eigenen Spielchen zu schlagen.

Abbruch eines Kampfes
Sollte ein Gegner sich mehrfach über Absprachen hinwegsetzen oder "die Sau raus lassen" oder gar mich verarschen zu wollen, so werde ich das Gefecht abbrechen und keine weiteren Gefechte gegen diesen Spieler austragen. Desweiteren weigere ich mich, solche nervigen Kämpfe in irgendwelche Art zu belohnen, d.h. ich weigere mich, solche Kämpfe zu werten (in welcher Form auch immer).

Abschlussbemerkung
Ein paar der Punkte mögen hart klingen, aber manche Spieler lernen es nicht anders. Natürlich können verschiedene Punkte vor dem Gefecht anders abgesprochen werden. Deswegen mache ich jeden meiner Gegner auf diese Seite aufmerksam, damit sie vor dem Kampf meine Sichtweise der Fairness-/Anstands-Regeln beim BattleTech kennen lernen und nicht während des Kampfes von meiner Spielweise überrascht werden.





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Erstversion vom 01.08.2005. Letzte Aktualisierung am 19.03.2023.


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